Eltern nutzen fast die Hälfte der Kita-Plätze
Während die Kindertagesstätten gut besucht sind, bleiben die meisten Schulen leer. Am Montag startete dort der Distanzunterricht.
DÜSSELDORF Trotz der Bitte, den Betreuungsplatz mit Blick auf die rasante Entwicklung der Corona-Pandemie möglichst nicht zu nutzen, sind die meisten der rund 380 Kitas in Düsseldorf gut gefüllt. Die Belegungsquote schwankt meist zwischen 30 und 70 Prozent. Die Träger rechnen mit weiter steigenden Zahlen, so dass in der kommenden Woche im Schnitt bereits die Hälfte der Plätze belegt sein könnte. Einige Erzieher sehen den Infektionsschutz in Gefahr, vermissen die Solidarität bei manchen Müttern und Vätern. Entspannter ist die Lage an den Schulen. Dort startete nach Ende der Weihnachtsferien am Montag der Distanzunterricht. Allerdings sind auch in den Grundschulen zwischen zehn und 25 Prozent der Jungen und Mädchen vor Ort. Sie besuchen die Notbetreuung und erhalten dort Hilfe beim Bearbeiten von Aufgaben und Lerninhalten. Die wichtigsten Fakten im Überblick:
Die Kindertagesstätten Der Appell von NRW-Familienminister Joachim Stamp, Kinder möglichst zu Hause zu betreuen, bleibt in erheblichem Umfang ungehört. Zu Wochenbeginn wurden in den städtischen Kitas 1945 von 6286 Kindern betreut, also knapp ein Drittel. „Die freien Träger haben uns eine Belegung gemeldet, die zwischen 30 und 70 Prozent liegt und wir rechnen in allen Einrichtungen, unabhängig vom Träger, mit weiter steigenden Belegungszahlen“, sagt Dagmar Niederlein, Vize-Chefin des Jugendamts.
Genau das sorgt bei Erziehern, aber auch bei Eltern für Verunsicherung. „Natürlich verstehe ich die Nöte der Eltern, bei denen beide Partner voll berufstätig sind“, sagt Angelika Braun, Vize-Leiterin der vom Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) betriebenen Kita St. Bruno in Unterrath. Aber es gebe unter den Betreuten eben auch Kinder aus Familien, in denen mindestens einer zu Hause sei, der zurzeit nicht arbeite, auch nicht im Homeoffice. „Da frage ich mich schon, wie weit die Solidarität reicht“, sagt Braun. Allerdings warnt SKFM-Geschäftsführer Elmar Borgmann vor voreiligen Schlussfolgerungen. Er glaubt nicht, dass die Mehrheit der Eltern ohne triftigen Grund den Nachwuchs in eine Einrichtung schickt und ist deshalb gegen eine Verschärfung der Regeln. „Wegen dieser vielleicht zehn Prozent würde ich nicht die Bürokratie aus dem Frühjahr mit Listen der systemrelevanten Berufe und mit Arbeitgeberbescheinigungen neu auflegen wollen.“
Der Schulunterricht Spätestens bis Mittwoch starten die Schulen mit dem von Schul-Ministerin Yvonne Gebauer vorgegebenen Distanzunterricht. Anna Braun hält diese Grundsatz-Entscheidung für richtig. „Meine Schwester arbeitet in der Uni-Klinik, ich weiß, wie gefährlich Covid-19 sein kann“, sagt die Mutter aus Eller. Ihre drei Kinder besuchen in Düsseldorf Gymnasium, Realschule und Grundschule. Nicht nur die Schulformen unterscheiden sich, auch die jeweils eingesetzten Lernplattformen. Probleme gab es damit – im Unterschied zu anderen Kommunen, bei denen es am Montag kräftig hakte – zum Auftakt erst einmal nicht. Tochter Isabelle nutzt an der katholischen Grundschule Fuldaer Straße „It’s learning“. Damit kommt die Familie gut klar. „Viele