Kritik an Einstiegsregeln der Rheinbahn
Trotz Pandemie müssen Fahrgäste im Bus wieder vorne einsteigen. Das löst Protest aus.
DÜSSELDORF (arl) Wer mit einem Bus der Rheinbahn fahren will, muss seit rund einem Monat wieder vorne einsteigen und sein Ticket scannen lassen – diese Neuregelung ist bei den Fahrgästen umstritten. Mehrere Leser haben sich bei unserer Redaktion gemeldet und beklagen, dass dadurch Schlangen vor der Vordertür entstehen würden – was die Infektionsgefahr erhöhe. Die Rheinbahn weist die Kritik zurück.
Dorothea Düsedau, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Stadtbezirk 6, hat sich mit einem offenen Brief an den Vorstand des Verkehrsunternehmens gewendet. „Ich bin mehr als irritiert, ich bin entsetzt“, schreibt sie nach einer Fahrt mit der Linie 730. Für die Fahrer gebe es zwar den
Spuckschutz, die Fahrgäste seien aber nicht geschützt. Düsedau kritisiert zudem, dass die Rheinbahn in ihren Bahnen keine solche Regelung habe. Sie frage sich, ob die Rheinbahn
der Auffassung sei, dass Busnutzer unehrlicher seien als Bahnnutzer.
Eine Rheinbahnsprecherin weist die Kritik zurück. Die Rückkehr zum
Vordereinstieg sei „ein Schritt zurück zu etwas mehr Normalität“. Zudem helfe der Vordereinstieg bei der Kontrolle der Maskenpflicht und erlaube ein „Einbahnstraßensystem“, da hinten ausgestiegen wird. Bei hohem Andrang seien die Fahrer aber auch befugt, die hintere Türe zum Einstieg freizugeben. Die Sprecherin appelliert an die Fahrgäste, bei großem Andrang besonnen zu bleiben und nicht zu drängeln – jeder Fahrgast werde mitgenommen.
Für die Rheinbahn hat der Vordereinstieg aber noch einen anderen Vorteil: Erst 2019 war die Regelung – außer in Metro-Bussen – wieder eingeführt worden. Die Rheinbahn begründete das damals mit höherem Druck auf Schwarzfahrer.