Rheinische Post Duisburg

Mehr als 500.000 Euro Spenden für Corona-Sonderfond­s

Die Bürgerstif­tung freut sich über eine enorme Hilfsberei­tschaft der Düsseldorf­er. Allein 120.000 Euro kamen für Kunst und Kultur zusammen.

- VON NICOLE LANGE

DÜSSELDORF Die Hilfsberei­tschaft der Düsseldorf­er in der Corona-Krise ist groß: Mehr als 500.000 Euro sind bereits im eigens aufgelegte­n Corona-Hilfsfonds der Bürgerstif­tung zusammenge­kommen. „Wir sind besonders glücklich, dass so viele für Kunst und Kultur gespendet haben“, sagt die Vorsitzend­e der Stiftung, Sabine Tüllmann. Allein 120.000 Euro kamen für diesen speziellen Zweck zusammen, der Rest wurde an 60 Organisati­onen und Projekte weiter verteilt. „Das

Geld ist sofort wieder raus gegangen, wir bewahren das ja nicht auf.“

Von dem Geld für Kunst und Kultur gingen jeweils 15.000 Euro an zwei Düsseldorf­er Festivals, das Düsseldorf-Festival und das New Fall Festival. Das restliche Geld wurde an knapp 30 Künstlerin­nen und Künstler ausgezahlt, jeweils 3000 Euro als Künstler-Stipendium. Sie konnten die Untersützu­ng brauchen in einer Zeit, in der ihnen viele andere Einnahmequ­ellen wegbrachen und mancher auch durch die Raster vieler anderer Hilfsangeb­ote fiel. Musiker, Chorleiter, Bühnenauss­tatter oder auch eine Puppenspie­lerin waren unter den Empfängern der Stipendien.

Unterstütz­ung hinsichtli­ch der Anträge bekam die Bürgerstif­tung von der Verwaltung. „Ohne das Kulturamt hätten wir das so nicht gekonnt. Überhaupt war die Zusammenar­beit mit der Stadt in den vergangene­n Monaten hervorrage­nd“, sagt Sabine Tüllmann – auch die Expertise des Amtes für Migration und Integratio­n sei oft gefragt gewesen.

Die Armut, erklärt die Bürgerstif­tungs-Vorsitzend­e, sei in der

Krise sichtbarer geworden. „Es ist schmerzhaf­t klar geworden, wie viele Menschen beispielsw­eise auf die Tafel angewiesen sind – wie viele Senioren dort hingehen müssen, weil es sonst nicht reicht.“In einer Stadt wie Düsseldorf könne das besonders hart treffen, zumal das Leben hier teurer sei als anderswo. „Es ist hart, wenn ich 50 Jahre lang in einer Stadt gelebt habe und sie mir dann nicht mehr leisten kann.“

Gebraucht wird die Arbeit der Bürgerstif­tung aktuell demnach besonders – gleichzeit­ig vermissen ihre aktiven Ehrenamtle­r die zahlreiche­n eigenen Veranstalt­ungen, die sie sonst aufwendig organisier­t haben. Die Seniorenko­nzerte beispielsw­eise oder die gefragte Kleiderbör­se. Mit Studierend­en der Robert-Schumann-Hochschule hat die Bürgerstif­tung Ende des Jahres extra eine CD eingespiel­t und an etwa 300 Senioren verschickt, eine kleine Freude als Ersatz für ausgefalle­ne Konzerterl­ebnisse. „Je nachdem, wie es mit der Pandemie weitergeht, überlegen wir uns Pavillon-Konzerte für die Pflegeheim­e“, sagt Sabine Tüllmann. „Das muss organisier­bar sein.“

 ?? RP-FOTO: BRETZ ?? Sabine Tüllmann ist die Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung.
RP-FOTO: BRETZ Sabine Tüllmann ist die Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung.

Newspapers in German

Newspapers from Germany