Mangelnde Bodenhaftung
Diese Verdrehungen von bekannten Tatsachen empören alle Christen, und man fragt sich, für wie blöd hält der Kardinal seine Zuhörer? Unsere Kinder lernen im Religionsunterricht, man macht eine Gewissenserforschung, wenn man einen groben Fehler gemacht hat. Der Kardinal lässt ein neues Gutachten erstellen, bis dann eines zu seinen Vorstellungen passt. Wer soll diesem Mann noch Ehrlichkeit abnehmen? Das Bodenpersonal Gottes macht uns die Kirche kaputt. Oder hat so ein Kardinal überhaupt keine Bodenhaftung mehr? Hoffentlich geht diesmal eine Nachricht nach Rom. Thema beauftragt wurde, fest, dass „bereits im Vorfeld zwei unterschiedliche sehr renommierte Kanzleien, die im Äußerungsrecht tätig sind, mit einer Prüfung dieses (gestoppten) Gutachtens unter äußerungsrechtlichen Aspekten beauftragt waren. Da ging es um die Frage, ob man dieses Gutachten, so wie es ist, überhaupt veröffentlichen kann.“Beide Kanzleien seien unabhängig voneinander zu dem Ergebnis gekommen, dass das gestoppte Münchner Gutachten nicht veröffentlicht werden könne. Begründung: Nach Ansicht der Äußerungsrechtler „wurde dort mit Spekulationen gearbeitet und einzelne Personen (haben) Schuldzuweisungen erhalten, ohne dass diese aufgrund von Fakten belegt werden konnten“. Dass sich Kardinal Woelki bei seiner Entscheidung an dieser Expertenmeinung orientiert haben dürfte, liegt nahe. Also wohl keine einsame Entscheidung des Kardinals, aus welchen Gründen auch immer!
Stadt Hamburg war in der Tagesschau sogar dabei zu sehen, wie er eine geimpfte alte Dame im Rollstuhl vor die Tür fuhr. Er sah nicht gerade zufrieden dabei aus. Zum Glück sieht es so aus, als würden sich diese Fehler vom Oktober in der aktuellen Situation nicht noch einmal wiederholen. Das legen zumindest die Beschlüsse der Ministerpräsidenten-Konferenz (MPK) jetzt im Januar nahe. schneller Reaktion sowie Beobachtungen aus der Nachbarschaft wurden sogenannte Abholer tatsächlich vor Gericht gebracht. Für die Professionalität der Tatabläufe mag sprechen, dass dem Gericht die Beweislage zu einer Verurteilung letztlich leider nicht ausreichte. Was die befassten Kriminalbeamten allerdings wirklich erstaunte: dass sich bei Gericht niemand darüber Gedanken machte, wie ansonsten mittellose Angeklagte (zwecks Haftverschonung) in der Lage waren, eine erhebliche Kaution zu stellen. Im Rahmen der Clankriminalität war es – was man so hörte oder las – gerne geübte Handhabung, befassten Ermittlern anonym Fotos von einzelnen Familienangehörigen als Drohung zukommen zu lassen. Die nun offenbar erfolgreiche Trockenlegung dieses (einen?) Sumpfes setzte somit neben dem Mut und der Akribie vieler Beteiligter vermutlich auch politischen Willen voraus. Wie schön, dass ein solcher
Erfolg endlich möglich geworden ist. Meine Mutter entschloss sich bald danach, ihre bisher verteidigte vollständige Selbständigkeit im eigenen Haushalt zu reduzieren durch Umzug in ein „betreutes Wohnen“. Den Zusammenhang mit dem Verbrechen vermute ich.
Zu „Impft jetzt auch die Spitzenpolitiker!“(RP vom 24. Dezember): Die (Spitzen-)Politiker sollten meines Erachtens keine bevorzugte Impfung erhalten. Die Begründungen sind nicht nachvollziehbar. Zu erstens: Wegen unseres demokratischen Selbstbewusstseins sollten wir uns gerade derzeit nicht auf die USA beziehen, wo versucht wird, demokratische Regeln abzuschaffen. Joe Biden hätte wegen seines Alters sowieso nicht allzu lange warten müssen. Zu zweitens: Der Vergleich mit Großbritannien hinkt, da in Deutschland, im Gegensatz zu Großbritannien, eine Vertreterregelung existiert. Das Chaos, der Schock wäre damit deutlich geringer. Zu drittens: Die Vorbildrolle wäre dann gegeben, wenn die Politiker heute nur ihre Impfbereitschaft bekunden, sich aber nicht vordrängeln, um dranzukommen, sondern schön warten, bis sie gemäß der Prioritätenreihenfolge an der Reihe sind. Nur dann kommt meines Erachtens die gewünschte Botschaft in der Bevölkerung an.
Zu „60 Klagen nach Rückholaktion“(RP vom 29. Dezember): Die Corona-Krise hat die unterschiedlichsten Facetten menschlichen Verhaltens gezeigt. Sicherlich standen Rücksichtnahme, Verantwortungsbewusstsein, Hilfsbereitschaft und sonstige positive Eigenschaften bei vielen Menschen im Vordergrund ihres Handelns. Allerdings kamen auch oft die negativen Facetten wie Egoismus oder einfach (im positivsten Fall) nur Dummheit zu Tage, wie die zahlreichen Beispiele von Querdenkern, Reichsbürgern und auch AfD-Mitgliedern schmerzhaft zu Bewusstsein gebracht haben. Dass sich nun Personen, die durch aufwändige Rettungsaktionen der Bundesregierung zu Beginn der Pandemie aus allen Teilen der Welt zurückgeflogen wurden, weigern, einen kleinen Obolus zu den bislang von der Allgemeinheit getragenen Kosten beizutragen, zeigt wieder ein hohes Maß an Ichbezogenheit oder den immer wieder gültigen Satz: Undank ist der Welten Lohn.