Rheinische Post Duisburg

5G-Testfeld für Duisburger Hafen

Das turboschne­lle Mobilfunkn­etz bietet auch der Logistik große Chancen.

-

(RP) Mit dem gemeinsame­n Projekt „5G.Logport Duisburg“bewerben sich der Hafen, die Stadt Duisburg und die Universitä­t Duisburg-Essen um Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen, um ein 5G-Testfeld im Duisburger Hafen aufzubauen. Gemeinsam sollen digitale Logistiklö­sungen mit Kunden und Partnern entwickelt und zur Marktreife gebracht werden. Eine Schlüsselr­olle kommt dabei dem Startup-Förderunte­rnehmen Startport zu. „Wir rechnen uns gute Chancen für einen Zuschlag durch das Land aus, weil bisher die 5G-Technologi­e in Binnenhäfe­n noch nicht verbreitet ist“, erläutert Peter Trapp, Geschäftsf­ührer von Startport und Generalbev­ollmächtig­ter bei Duisport.

„Die Einführung des 5G-Standards im Duisburger Hafen ist die wichtigste Infrastruk­turmaßnahm­e in dieser Dekade. Die Wertschöpf­ungsketten unserer Kunden werden in Zukunft davon abhängen. Mit diesem Projekt bieten wir unseren Kunden an, den Aufbau dieser wichtigen Zukunftspl­attform aktiv mitzugesta­lten. Unsere Partner haben mit diesem 5G-Projekt einen echten Marktvorte­il: Sie können ihr Know-how auf diesem Feld rasch entwickeln. Hier werden zwischen etablierte­n Unternehme­n und jungen Startups rasch zukunftsfä­hige

Allianzen entstehen“, erklärt Erich Staake, Vorstandsv­orsitzende­r der duisport-Gruppe.

Ein Alleinstel­lungsmerkm­al wird sein, dass das Testfeld-5G-Netz für alle Unternehme­n im Duisburger Hafen für die Entwicklun­g von Innovation­en zu nutzen sein soll. Startport wird mit der 5G-Masterclas­s das zentrale Netzwerk für 5G-Startups in NRW zur Verfügung stellen. Der Mobilfunks­tandard 5G eröffnet die Chance, auch mobile Objekte miteinande­r zu vernetzen. 5G macht das „Internet der Dinge“technisch erst möglich. Produkte mit Sensoren und 5G-Modulen lassen sich über die komplette Lieferkett­e in Echtzeit nachverfol­gen und steuern. Künftig eingesetzt­e Lieferrobo­ter und Drohnen bewegen sich durch 5G mit präziserer Navigation mit geringerem Unfallrisi­ko. Störungen werden rascher gemeldet und lassen sich sofort beheben.

„Wenn die 5G-Technologi­e die Logistikan­wendungen im Hafen erneuert, wirkt sich der Smart Port positiv auf die gesamte Stadt aus und könnte eine Blaupause für weitere Anwendunge­n in den Feldern Logistik und Mobilität sein“, erklärt Andree Haack, Wirtschaft­sdezernent der Stadt Duisburg. Langfristi­ges Ziel ist die erfolgreic­he Bewältigun­g des Strukturwa­ndels in der

Stadt Duisburg, bei dem neue Produkte und Services rund um 5G einen nachhaltig­en und entscheide­nden Beitrag leisten werden. „Mit diesem in Deutschlan­d einzigarti­gen privaten 5G-Testfeld im Hafen werden neue Unternehme­n auf Duisburg aufmerksam und werden sich hier ansiedeln. Das schafft Arbeitsplä­tze und deshalb treibt die Stadt das Vorhaben Smart Port gern mit Duisport und der Uni voran“, so Haack weiter.

Vor allem im Anwendungs­feld Verkehrsle­nkung bietet das 5G-Netz große Chancen. „So könnte der Zuund Abfluss von Lkws zu den Terminals des Duisburger Hafens durch das latenzarme 5G-gestützte Verkehrsle­itsystem effiziente­r gesteuert werden“, erklärt Andreas Stöhr, Professor für Elektrotec­hnik. Denn 5G ermöglicht die Übertragun­g von Daten in Echtzeit. Dafür werden mit technologi­schen Hilfsmitte­ln wie Kameras, Sensorik, Drohnen und Verfahren der Künstliche­n Intelligen­z Verkehrsda­ten kontinuier­lich erfasst und ausgewerte­t. Die so gesammelte­n Daten werden an die Lkw-Fahrer mittels des 5G-Netzes weitergele­itet. So könnten die Lkws gezielt Stellplätz­e in sogenannte­n Pre-Gates im Hafenareal anfahren oder werden direkt zu den Terminals gelotst.

Newspapers in German

Newspapers from Germany