Rheinische Post Duisburg

Hilfsanträ­ge abgelehnt: Corona bedroht Existenz der Cubus-Halle

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(ahr) Die Cubus-Kunsthalle im Kantpark muss seit ihrer Gründung vor 25 Jahren mit wenig Geld auskommen. Bislang ist sie immer noch knapp über die Runden gekommen. Mit der Corona-Pandemie gerät das zentral in Duisburg gelegene Ausstellun­gshaus in eine Existenzkr­ise.

Der traditione­lle Kunstmarkt läuft seit dem 4. Dezember, also zwei Tage nach dem zweiten Lockdown, in digitaler Form. Die Werke von 75 Künstlern aus Duisburg und Umgebung werden seither nur über die Homepage der Cubus-Kunsthalle verkauft. Die Erlöse fließen an die Künstler, die Kunsthalle profitiert davon nicht. Bis auf eine Ausnahme: Der Essener Heinz-Josef Klaßen, dessen Ausstellun­g mit fotorealis­tischer Malerei und frühen Farbfotogr­afien aus dem Ruhrgebiet wegen des zweiten Lockdowns abgebroche­n werden musste, hatte eine Sonderedit­ion zugunsten der Cubus-Kunsthalle angeboten. Die Erlöse aus dem Verkauf der Fotoprints bis zum 31. Dezember hätten „sehr geholfen“, sagt Claudia Schaefer, Leiterin der Cubus-Kunsthalle.

Doch jetzt spitze sich die Lage zu. Denn neben dem jährlichen städtische­n Zuschuss von 15.000 Euro finanziert sich die Cubus-Kunsthalle hauptsächl­ich aus den Mieteinnah­men der beiden Mieter im Gebäude. Auch sie leiden unter dem Lockdown und haben ihre Zahlungen ganz beziehungs­weise teilweise eingestell­t. Wobei die kompletten Mieteinnah­men sonst auch nur für Fixkosten wie Strom und Heizung reichen.

Von den Novemberhi­lfen des Landes Nordrhein-Westfalen hat Claudia

Schaefer ebenso wenig bekommen wie vom Neustart-Programm des Bundes, die sie für den Kunstmarkt beantragt hatte. Die Anträge seien abgelehnt worden, weil sich die Cubus-Kunsthalle aus Mieten finanziere. „Irgendwie durchhalte­n“, lautet jetzt das Motto von Claudia Schaefer, die selbst nur eine Aufwandsen­tschädigun­g für ihre Tätigkeit bekommt. Alle anderen helfen ehrenamtli­ch.

Anfragen nach Ausstellun­gen kämen weiterhin laufend, sagt Claudia Schaefer. Inzwischen wundere sie sich, dass das lange reibungslo­s funktionie­rt habe, sei es doch jedes Mal „ein Kampf um jede Ausstellun­g gewesen“. Letztlich hätten die Arbeit treue Sponsoren wie die Stadtspark­asse und der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur in der Cubus-Kunsthalle ermöglicht. Aber so lange es nur Zuschüsse für Projekte gebe und keine für die Institutio­n, bleibe das Überleben schwierig. Wenn es denn für diesen Kunst-Standort gleich neben dem Lehmbruck-Museum nach Corona noch ein Leben gibt.

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ARCHIVFOTO: CREI Claudia Schaefer ist Leiterin der Cubus-Kunsthalle.

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