Rheinische Post Duisburg

MSV will in der Rückrunde neu angreifen

- VON DIRK RETZLAFF

Fußball: Am heutigen Samstag beginnt für den Drittligis­ten MSV Duisburg mit dem Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock die zweite Saisonhälf­te. Neben Marlon Frey soll es noch weitere Neuzugänge geben.

Der Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg startet am heutigen Samstag mit dem Heimspiel gegen den FC Hansa Rostock in die Rückrunde. Anpfiff in der Duisburger Arena ist um 14 Uhr. In der zweiten Saisonhälf­te muss vieles besser werden, um den Absturz in die Regionalli­ga zu vermeiden.

Rückblende: Am 19. September starteten die Zebras mit der Auswärtspa­rtie beim FC Hansa in die neue Saison. Die Wunden, die sich die Duisburger beim Versemmeln des Aufstiegs wenige Wochen zuvor zugezogen hatten, waren noch nicht verheilt. Aber auch da hieß es: Auf ein Neues. Vorstand und Sportliche Leitung hatten den zweiten Anlauf Richtung Aufstieg ausgerufen. Die Beteiligte­n waren von der Qualität der Mannschaft überzeugt. Das sollte sich später als folgenschw­erer Irrtum herausstel­len.

Fünf Tage zuvor hatte es ein Warnsignal gegeben. Eine 0:5-Niederlage im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund ist für einen Drittligis­ten zwar generell kein Drama, aber aufgrund seiner Klasse legte der Champions-League-Teilnehmer noch schonungsl­oser als ein Ligakonkur­rent die Mängel der Zebras auf. Der MSV kassierte einfache Gegentore, war – wie gewohnt – bei Standardsi­tuationen schwach. Und wäre nicht der BVB der Gegner gewesen, hätte man der Sportliche­n Leitung bereits zurecht ins Buch schreiben können: So wird das nichts mit der angestrebt­en Verstärkun­g und Verbesseru­ng der Abwehrreih­e. Aber wer will schon meckern, wenn es gegen Haaland oder Reus geht?

Beim Liga-Start in Rostock verlor der MSV nach einer 1:0-Halbzeitfü­hrung noch mit 1:3. Für MSV-Neuzugang Mirnes Pepic war nach dieser Partie die Saison gefühlt schon gelaufen. Der Mittelfeld­spieler hatte Hansa zuvor verlassen und offenbar irgendwo verlauten lassen, dass er künftig in der Zweiten Liga spielen wolle. Dieses Ziel verpasste Pepic ebenso wie die Meideriche­r. Da haben sich dann zwei gefunden.

Die Hansa-Fans – im Zuge der gelockerte­n Corona-Verordnung­en

waren Heimzuscha­uer eingeschrä­nkt zugelassen – begleitete­n den Mittelfeld­spieler von Beginn an mit Schmähgesä­ngen. „Zweite Liga, Pepic ist dabei“, schallte es durch das Ostseestad­ion. Duisburger Fans, die die Begegnung zu Hause am Fernseher verfolgten, war in der neunten Minute nicht zum Singen zumute. Entweder fluchten sie, oder sie waren sprachlos. Mirnes Pepic brachte das Kunststück fertig, den Ball aus drei Metern neben das leere Tor zu setzen. Die Rostocker Fans hatten ihren Spaß, die Duisburger waren entsetzt. Mirnes Pepic brachte es nur auf drei Einsätze.

Mittlerwei­le hat er sich mit einer Entzündung im muskulären Bereich dauerhaft im Lazarett niedergela­ssen. Eine Rückkehr in den Kreis der Mannschaft ist nicht absehbar.

Mirnes Pepic sollte im Sommer den zum FC St. Pauli abgewander­ten Lukas Daschner ersetzen. Am Donnerstag verpflicht­ete der MSV Duisburg nun den Mann, der Mirnes Pepic ersetzen soll.

Marlon Frey kommt ablösefrei vom Zweitligis­ten SV Sandhausen. Der 24-Jährige erhielt in dieser Spielzeit keine Einsatzzei­ten. Zudem war er seit Dezember vom Training freigestel­lt.

Marlon Frey dürfte heute ebenso im Kader stehen wie der offensive Mittelfeld­spieler Federico Palacios, der vom SSV Jahn Regensburg kam und am Mittwoch wenige Stunden nach seiner Verpflicht­ung im Nachholspi­el gegen den 1. FC Magdeburg schon als Einwechsel­spieler zum Einsatz kam.

Bis Redaktions­schluss gab es keinen weiteren Zugang. Wie berichtet, sollen Innenverte­idiger Stefan Velkov, der seinen Vertrag beim KFC Uerdingen aufgelöst hat, und noch ein Stürmer als Ersatz für den verletzten Vincent Vermeij beim MSV anheuern.

Im Hinspiel saß Torsten Lieberknec­ht auf der Duisburger Trainerban­k, mittlerwei­le hat Gino Lettieri diesen Platz eingenomme­n. Der 54-Jährige muss seine Abwehrreih­e auf einer Position umbauen. Dominik Schmidt ist aufgrund der fünften Gelben Karte gesperrt. Dominic Volkmer und Vincent Gembalies präsentier­ten sich zuletzt in formschwac­her Verfassung. Außenverte­idiger Max Sauer kehrt nach Ablauf seiner Sperre ins Team zurück.

Auf der Ausfalllis­te stehen zudem Orhan Ademi, Max Jansen, Niko Bretschnei­der, Vincent Vermeij und Cem Sabanci.

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FOTO: IMAGO IMAGES/EIBNER Maske ab, Trikot an: Der aus Sandhausen gekommene Marlon Frey dürfte heute im Kader des MSV stehen.

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