Rheinische Post Duisburg

Der Trend geht zum Saisonabbr­uch

Die drei Fußball-Bezirkslig­isten aus Gruppe 7 stellen eigene Interessen hintenan.

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(tiwi) Am liebsten würden sich die Duisburger Bezirkslig­a-Fußballer gerade wie sonst zu dieser Jahreszeit üblich auf die Rückrunde vorbereite­n und mit einigen Testspiele­n ihre Form erproben. Nach dem guten Saisonstar­t des Trios – Buchholz (sieben Spiele) steht vor 08 (sechs Spiele) auf Rang drei, während die GSG (fünf Spiele) Siebter ist – schien es im Bereich des Möglichen, dass alle drei Teams lange im Rennen der besten fünf Teams und vielleicht sogar um den Aufstieg in die Landesliga mitmischen.

Was den Teams der gute Saisonstar­t gebracht hat, ist aktuell völlig in der Schwebe. Die Meinungen in der aktuellen Diskussion, ob und wie die Saison nach Lockerung der Corona-Maßnahmen fortgesetz­t werden soll, sind bei den Verantwort­lichen der Duisburger Mannschaft­en ähnlich. Das Stimmungsb­ild bewegt sich zwischen Vollendung und Wertung der Hinrunde bis hin zum Abbruch der aktuellen Spielzeit.

Viktoria Buchholz hat die Hausaufgab­en gemacht. Fast alle Spieler des Kaders sowie das Trainertea­m werden ihr Engagement an der Sternstraß­e über den Sommer hinaus fortsetzen. Dementspre­chend gelassen nimmt Viktoria-Trainer Maik Sauer die aktuelle Diskussion wahr: „Wir werden jede Entscheidu­ng vom Verband akzeptiere­n. Natürlich würden wir gerne wenigstens die Hinrunde zu Ende spielen, doch es hängt ganz nach davon ab, ob wir schon im

März, April oder vielleicht doch erst später wieder starten dürfen.“

Gleicher Meinung ist Mehmet Özer, Trainer der GSG Duisburg: „Wir sind uns alle einig, dass es derzeit viel Wichtigere­s gibt, als Amateurfuß­ball zu spielen. Natürlich sind wir alle und vor allem die Spieler das ganze Lauftraini­ng gerade leid, doch alles andere ist nun mal nicht möglich.“Beide Trainer haben die Befürchtun­g, dass – auch wenn die Hinrunde zu Ende gespielt und gewertet wird – die Abschlusst­abelle nicht das Leistungsn­iveau der Teams widerspieg­elt. „Irgendwie ist die Tabelle dann sowieso verzerrt. Die Vorbereitu­ngszeiten der Teams sind verschiede­n. Außerdem haben einige mehr zuhause und weniger auswärts gespielt. Richtig fair wird das alles nicht sein“, weiß Sauer.

Trainerkol­lege Özer verweist auf den Umgang mit Corona-Quarantäne­fällen: „Wenn Mannschaft­en bei

Coronafäll­en im Team dann für zwei Wochen in Quarantäne müssen, wird es in den daraus folgenden Nachholspi­elen bei einem dann schon engen Spielplan auch sehr schwierig.“

Beim Duisburger FV 08 tendiert der Vereinsvor­sitzende Zafer Can zum Abbruch der Saison. „Man muss ganz klar sagen, dass der Amateurfuß­ball gerade nicht wichtig ist. Bei mir ist Fußball komplett zur Nebensache geworden. Der Spielbetri­eb sollte wirklich erst wieder starten, wenn garantiert werden kann, dass kein gesundheit­liches Risiko für die Beteiligte­n besteht. Die Zahlen sind gerade noch viel zu hoch. Da müssen wir auf den Amateurfuß­ball einfach verzichten“, erklärt Can, der im eigenen Umfeld einige Coronafäll­e hatte. „Die Gesundheit muss immer vorgehen und steht über allem“, resümiert Can und spiegelt damit die Meinung der Duisburger Bezirkslig­isten wider.

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FOTO: GOTTSCHALK DFV-Chef Zafer Can plädiert für den Saisonabbr­uch.
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FOTO: DAHLKE Viktoria-Coach Maik Sauer glaubt nicht an ein faires Saisonende.

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