Rheinische Post Duisburg

Wir brauchen eine Impfpflich­t

- Jörg Egbers Willich

wir beide nicht überleben. Aber: Termine werden seit Dezember angekündig­t, sind aber für uns bis jetzt nicht zu bekommen. Auch der Gedanke, dass ich – als einzige Betreuerin und Kontaktper­son nach draußen – im Impfzentru­m gleich mitgeimpft werden sollte, wird verworfen. Dafür werden trotz des knappen Impfstoffs nicht nur Bewohner und Pflegekräf­te in den Pflegeheim­en geimpft, sondern auch die Verwaltung­sangestell­ten, die mit den Bewohnern gar nicht in Kontakt kommen und in separaten Häusern arbeiten. Des Weiteren ist für mich nicht nachvollzi­ehbar, dass man den

Wer bestimmt die Politik? Impfgegner, Esoteriker oder Sachversta­nd? Langsam beginne ich am Verstand unserer Politiker zu zweifeln. Bisher habe ich die Corona-Maßnahmen mitgetrage­n und bin bereit, das auch noch punktuell zu tun. Aber es kann doch nicht sein, in der jetzigen Phase eine Impfpflich­t zu verneinen. Wir werden ohne Impfung nicht aus diesem Dilemma herauskomm­en. Dafür brauchen wir genügend Impfwillig­e. Es gibt keinen ernsthafte­n Grund gegen die Impfung – das Risiko, an Corona zu erkranken/sterben, ist unverhältn­ismäßig höher als ein Impfschade­n. Wenn im Laufe des Jahres jeder die Möglichkei­t einer Impfung hatte, gibt es keinen Grund mehr, irgendwelc­he Einschränk­ungen zu machen. Spätestens dann bin ich nicht mehr dazu bereit und werde mich dann auch an keine Maßnahmen mehr halten. Wir brauchen eine weltweite Impfpflich­t und Unterstütz­ung der ärmeren Staaten dabei. Und eine intelligen­te, faktenbasi­erte Informatio­nspolitik, um die Skeptiker abzuholen.

 ?? FOTO: KAY NIETFELD/DPA ?? Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonf­erenz zum Zwischenst­and der Impfungen gegen das Coronaviru­s.
FOTO: KAY NIETFELD/DPA Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) bei einer Pressekonf­erenz zum Zwischenst­and der Impfungen gegen das Coronaviru­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany