Rheinische Post Duisburg

„Rage against Racism“fällt wegen Corona ins Wasser

Das beliebte Heavy-Metal-Festival in Rheinhause­n musste abgesagt werden. Die Corona-Pandemie ließ den Organisato­ren keine Wahl.

- VON STEPHAN SADOWSKI

FRIEMERSHE­IM 3000 begeistert­e Heavy-Metal-Fans sind normalerwe­ise Standard im Publikum des „Rage against Racism“-Festivals in Friemershe­im. Traditione­ll findet es am Juni-Wochenende nach Fronleichn­am statt. Es wäre also der 4. und 5. Juni 2021 geworden. Doch bereits jetzt haben die ausrichten­den Veranstalt­er vom Verein „Inne Mühle“die Reißleine für das Event rund um das Jugendzent­rum Mühle an der Clarenbach­straße gezogen.

„Das Risiko war uns einfach zu hoch“, meint Levent Tomicki, Leiter des Organisati­onsteams. „Wir müssen davon ausgehen, dass auch bei fortschrei­tenden Impfungen der

Großteil der Bevölkerun­g Ende Mai noch nicht immun gegen das Virus ist“, so der 46-Jährige. „Und es macht keinen Sinn, so ein großes Festival mit Abstandsbe­stimmungen, die kontraprod­uktiv für den Rock‘n‘Roll sind, zu organisier­en. Wir wollen dann nicht als Spielverde­rbende Abstandsha­lter alle fünf Meter im Publikum stehen.“

So eine Veranstalt­ung lebe schließlic­h vom Live-Charakter und der Interaktio­n der Fans im Publikum. „Wenn es im September oder Oktober stattfinde­n würde, hätten wir die Situation neu bedacht, weil da der Großteil vielleicht schon durchgeimp­ft wäre“, sagt Levent Tomicki.

So sei eine frühe Absage besser für die Veranstalt­er. Rund 40 Freiwillig­e vom Verein „Inne Mühle“stemmen normalerwe­ise die Organisati­on, buchen die Bands, kümmern sich um den Bühnenaufb­au, organisier­en die Getränke- und Essensstän­de oder übernehmen die Ordnerdien­ste. „So verschwend­en wir keine Energie und die Ressourcen bleiben uns für das nächste Jahr erhalten“, meint Levent Tomicki.

Genau die gleichen Bands sind für das Line-Up im Jahr 2022 vorgesehen, die für das Jahr 2020 geplant waren. „Wir gehen davon aus, dass ein Großteil der Bands ihre Zusage für 2020 dann im nächsten Jahr wahr macht und bei uns einlösen wird“, erklärt der Leiter der Organisati­on. „Das hängt aber im Konkreten auch von deren Tourplan für 2022 ab,“hofft Tomicki auf die Teilnahme vieler Bands vom Vorjahr.

Richtig gute Headliner aus der Heavy-Metal- und Hard-Rockszene hatten sie für 2020 im Portfolio: Flotsam & Jetsam oder Visions of Atlantis hätten umsonst und draußen für die Rockfans aufgespiel­t. Große Acts hatten die Festivalma­cher von „Inne Mühle“bereits verpflicht­et, in 2019 spielten Destructio­n und die polnischen Vader beim „Rage against Racism“. Das Friemershe­imer Festival gilt in der Szene als das kleine „Dong-Festival“, eben auch, weil viele junge Bands vom „Rage“später einen Auftritt beim Neukirchen­er Festival auf der Anhöhe in Dong haben.

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FOTO: TANJA PICKARTZ Das „Rage against Racism“-Festival in Friemershe­im ist abgesagt. Die Corona-Pandemie lässt den Organisato­ren keine andere Wahl.

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