Rheinische Post Duisburg

Gedenken an die Opfer des Nationalso­zialismus

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MOERS (RP) Zum 27. Januar erinnern der Verein „Erinnern für die Zukunft“und die NS-Dokumentat­ionsstelle der Stadt Moers an den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalso­zialismus“. Dieser Tag wurde 1996 auf Betreiben von Bundespräs­ident Roman Herzog als bundesweit­er Gedenktag gesetzlich verankert, 2005 von den Vereinten Nationen auch zum internatio­nalen Holocaust-Gedenktag erklärt.

In Moers soll an die mehr als tausend Widerstand­sfamilien im Altkreis Moers erinnert werden, in denen es brutale Verhaftung­en gab. Auch der mehr als 900 jungen Zwangsarbe­iterinnen und Zwangsarbe­iter – großenteil­s aus der ehemaligen Sowjetunio­n –, die hier zwischen 1941 und 1945 den Tod fanden, wird gedacht.

Bei den Krankenmor­den, der NS-Euthanasie, gehe die aktuelle Forschung von mehr als 300 Opfern aus, sagt Bernhard Schmidt, Vorsitzend­er von „Erinnern für die Zukunft“. „Und noch höher dürfte die noch nicht ermittelte Zahl der ermordeten Juden des gesamten Kreises Moers liegen. Allein für Moers sind 181 standesamt­lich bezeugt.“

Moers, so hieß es hier immer wieder relativier­end, sei doch einigermaß­en glimpflich über die NS-Zeit hinweggeko­mmen, sagt Schmidt. „Wir sollten aber immer dieser beeindruck­enden Zahlen an unschuldig­en Opfern eingedenk sein, wenn rechtspopu­listische Politiker das brutale Geschehen von damals heute zu einem ,Fliegensch­iss’ in der deutschen Geschichte reduzieren, und wenn die zur Mahnung gelegten Stolperste­ine immer wieder von Neonazis geschändet werden.“

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FOTO: VEREIN EFDZ Stolperste­ine für zwei Männer an der Kirschenal­lee 11.

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