MSV erlebt einen rabenschwarzen Abend
Für den Fußball-Drittligisten wird die Situation im Tabellenkeller immer bedrohlicher. Die Zebras verlieren am Dienstagabend mit 1:3 beim FSV Zwickau. Lediglich in der zweiten Hälfte bauen die Duisburger etwas Druck auf.
Jetzt wird es eng für Trainer Gino Lettieri und Sportdirektor Ivica Grlic. Der Fußball-Drittligist MSV Duisburg lieferte am Dienstagabend beim FSV Zwickau einen weiteren Offenbarungseid ab. Die Zebras verloren aufgrund einer desolaten Vorstellung in der ersten Halbzeit mit 1:3 (0:3).
Präsident Ingo Wald hatte sich einen angenehmeren 63. Geburtstag gewünscht. Auf den Vereinschef kommen nun anstrengende Tage zu. Schon während des Spiels liefen die Fans in den sozialen Medien Sturm, der Druck auf die Verantwortlichen wächst weiter. Der Vereinsführung gehen beim Versuch, die Sportliche Leitung zu halten, allmählich die Argumente aus.
Die Zebras lieferten in der ersten Halbzeit eine indiskutable Leistung ab. Kein Engagement, keine Spielidee – es war eine blutleere Leistung. Abstiegskampf sieht anders aus. In der zweiten Halbzeit war es nicht mehr so schlimm – es reichte aber nicht mehr für eine Wende.
Gino Lettieri veränderte die Aufstellung gegenüber der 1:2-Niederlage gegen Hansa Rostock auf fünf Positionen. „Es macht keinen Sinn, in der Englischen Woche müde Spieler zu bringen“, hatte der Coach zuvor gesagt. Dominik Schmidt rückte für Vincent Gembalies in die Innenverteidigung. Für den gesperrten Arne Sicker verteidigte Rechtsfuß Max Sauer auf der linken Seite. Auch Moritz Stoppelkamp, Ahmet Engin und Darius Ghindovean waren neu in der Startelf.
Im Zwickauer Stadion, dessen Rasenfläche am Dienstag noch von Schneemassen befreit werden musste, hing ein Transparent mit der Aufschrift „Egal wie“. Die Botschaft richtete sich an die Heimmannschaft – sie galt aber natürlich auch für den Tabellenvorletzten aus Duisburg. Immerhin war der Druck für beide Mannschaften groß.
Der FSV Zwickau konnte mit diesem Druck in der Anfangsphase besser umgehen. Dabei hatte Gino Lettieri vor dem Spiel gefordert, dass seine Mannschaft von Beginn an präsent sein müsse. Da hatten die Spieler offenbar nicht zugehört. Von der ersten Minute an brannte es im Duisburger Strafraum. MSV-Torwart Leo Weinkauf hatte in der zweiten Minute keine Probleme mit einem Kopfball von Ronny König. Eine Minute später wuchs der Keeper über sich hinaus und klärte mit einem starken Reflex gegen Morris Schröter zur Ecke. Im Zuge dieses Eckballs passierte es dann: Steffen Nkansah (4.) köpfte das 1:0 für Zwickau.
In der zehnten Minute bewahrte Weinkauf sein Team vor dem zweiten Gegentreffer. Per Fußabwehr war er gegen Morris Schröter zur Stelle. Sechs Minuten später gab es das erste Duisburger Lebenszeichen in der Offensive. Moritz Stoppelkamp setzte den Ball aus der Distanz knapp neben das Tor. In der 32. Minute zog der MSV-Kapitän aus halblinker Position ab, doch FSV-Torwart Johannes Brinkies klärte zur Ecke.
In der 35. Minute legte Zwickau nach. Für den MSV wurde es peinlich. Morris Schröter lief auf der Außenbahn von der Mittellinie aus dem wehrlosen Max Sauer davon, düpierte im Strafraum Wilson Kamavuaka und traf zum 2:0. Sechs Minuten später kam es noch dicker für die Zebras. Morris Schröter erhöhte mit einem 16-Meter-Schuss auf 3:0.
Zur zweiten Halbzeit brachte Lettieri Lukas Scepanik (für Joshua Bitter) und Julian Hettwer (für Marlon Frey). Scepanik spielte auf der linken Abwehrseite, Max Sauer rückte
auf seine angestammte rechte Seite und wurde somit von den Qualen der ersten Hälfte erlöst. Insgesamt präsentierten sich die Meidericher besser als im ersten Durchgang.
Die Wechsel zahlten sich aus. In der 56. Minute setzte sich Scepanik auf der linken Seite durch, Zwickau konnte nicht klären – und Julian Hettwer stand goldrichtig und traf aus kurzer Distanz zum 1:3. Zumindest der 17-Jährige wird Zwickau in guter Erinnerung bewahren, denn der Youngster erzielte sein erstes Profitor. Zwickau hätte postwendend auf 4:1 erhöhen können,
doch Leo Weinkauf war wieder zur Stelle und parierte den Schuss von Dustin Willms.
In der 76. Minute hätte Stefan Velkov noch einmal für Spannung sorgen können. In Anschluss an einen Freistoß setzte der Innenverteidiger, der in der vergangenen Woche vom KFC Uerdingen nach Duisburg gewechselt war, an den Pfosten. Julian Hettwer hätte in der 83. Minute seinen Doppelpack schnüren können, doch er scheiterte im Strafraum an Johannes Brinkies. In der Schlussminute parierte der FSV-Keeper noch einen Kopfball von Velkov.