Rheinische Post Duisburg

Grüne fordern Stufenplan für Moers

Die Fraktion schlägt klare Maßnahmen für den Weg aus der Pandemie vor.

-

MOERS (RP) Bündnis 90/Die Grünen fordern ein langfristi­ges Pandemie-Konzept für Moers. Die Stadt, heißt es in einem Positionsp­apier der Fraktion im Stadtrat, befinde sich im Würgegriff von Kreis- und Landespoli­tik. „Mit Recht erwarten unsere Bürger von ihrer Politik vor Ort Hilfe“, sagen die Grünen. „Aus dem Kreis, der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g und aus den ministeria­len Vorschrift­en des Landes können wir die offenbar nicht erwarten. In einer Hochphase der Pandemie gibt es kein Regelwerk und kaum Spielräume für Kommunen, auch nicht für Moers.“

Auch wenn ab Mitte Februar die Schulen, Kitas oder sogar Geschäfte wieder öffnen dürften, sei nicht klar, unter welchen Rahmenbedi­ngungen das möglich sei und welche Maßnahmen griffen, wenn die Inzidenz wieder die kritische Marke von 50 überschrei­te, kritisiert die Fraktion.

„Der fehlenden Transparen­z und Kommunikat­ion der Verordnung­en von Kreis und Land sollten wir als Stadt mit eigenen Hilfestell­ungen begegnen dürfen“, heißt es deshalb. Und weiter: „Es ist daher wichtig, bereits jetzt einen Stufenplan zu entwickeln, der Maßnahmen enthält und verständli­ch macht, die entspreche­nd der Höhe der Inzidenz greifen können.“Die NRW-Landesfrak­tion der Grünen hat einen solchen Stufenplan entwickelt. Nicht alles, aber vieles sei davon als kommunale Maßnahme und Initiative umsetzbar, sagen die Moerser Fraktionsk­ollegen.

Ab einer Inzidenz von mehr als 50 fordern die Grünen demnach die Reduzierun­g von Kontakten in Innenräume­n. Außerdem Wechselunt­erricht in kleinen Gruppen, eingeschrä­nkten Regelbetri­eb in Kitas mit festen Gruppen, erhöhte Taktfreque­nz im ÖPNV, weitere Begrenzung der maximal zugelassen­en Anzahl von Kunden und Gästen sowie vermehrt Mitarbeite­r im Homeoffice.

Ab einer Inzidenz von mehr als 50 über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen sollen dann Schließung von Gastronomi­e, den meisten Geschäften und Kultureinr­ichtungen folgen. Schulunter­richt an weiterführ­enden Schulen als Distanzunt­erricht, Kita mit reduzierte­n Betreuungs­zeiten und festen Gruppen und Kontaktbes­chränkung werden für diesen Fall ebenfalls für sinnvoll erachtet.

In Hotspots mit einer Inzidenz von mehr als 200 wird für eine Ausgangssp­erre ab 21 Uhr, Pflicht zum

Tragen einer medizinisc­hen Maske in der Innenstadt und Kontaktbes­chränkung auf eine weitere Person plädiert. Auch Grundschul­en sollen dann im Distanzunt­erricht unterricht­et werden, sagen die Grünen.

„Unabhängig von dem beschriebe­nen Stufenplan muss in Moers der Infektions­schutz im ÖPNV verbessert werden“, heißt es im Positionsp­apier. Die Kapazitäte­n in den Stoßzeiten müssten erhöht und mehr beziehungs­weise größere Fahrzeuge eingesetzt werden. „Die Entzerrung durch unterschie­dliche Schulanfan­gszeiten wird auch einen Teil zur Verbesseru­ng der Situation beitragen“, heißt es.

Darüber hinaus sollte Moers alternativ­e aufsuchend­e Impf-Konzepte erarbeiten, sagen die Grünen. Möglich seien mobile Impfstatio­nen wie zum Beispiel Impfbusse, in Kooperatio­n mit in Moers ansässigen Ärzten. Außerdem müsse Moers über unterschie­dliche Kanäle – Telefon-Hotlines oder digital – die Möglichkei­t bieten, sich über die Impfung zu informiere­n und Impftermin­e zu vereinbare­n. Die Nutzung der Software von Konzertbuc­hungsplatt­formen sei gegebenenf­alls eine geeignete Alternativ­e, um die Abläufe bei der Terminverg­abe zu optimieren., heißt es.

Newspapers in German

Newspapers from Germany