Rheinische Post Duisburg

„Ich bin online, also bin ich?“

Vorträge und Debatten des Neuen Evangelisc­hen Forums und der Evangelisc­hen Akademie gibt es jetzt im Netz.

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WESTEN (kui) Auch, wenn noch viele Fragen offen sind. Fest steht: Corona hat die Gesellscha­ft digitalisi­ert. Höchste Zeit, sich dem Thema ausführlic­h zu widmen. Eine Gelegenhei­t bietet die Veranstalt­ungsreihe „Ich bin online, also bin ich?“, zu der das Neue Evangelisc­he Forum und die Evangelisc­he Akademie einladen.

„Wir haben in der Pandemie erlebt, wie hilfreich die Digitalisi­erung ist, etwa um den Kontakt untereinan­der zu halten, um mittels Homeoffice gefährdend­e Begegnunge­n zu vermeiden oder um weltweit schnell Informatio­nen im Gesundheit­swesen auszutausc­hen. Wir haben aber auch gesehen, welche zerstöreri­schen Möglichkei­ten sie bieten kann, etwa wenn sich Fake-News und Verschwöru­ngstheorie­n rasend schnell verbreiten“, erklären Karin Menzel und Hinrich Kley-Olsen von der Erwachsene­nbildung des Neuen Evangelisc­hen Forums im Kirchenkre­is Moers, der auch für den Duisburger Westen zuständig ist. „Digitalisi­erung erfasst und verändert den Alltag von jedem Menschen“, ergänzen Kathrin S. Kürzinger, Till Kiehne und Hella Blum vom Studienlei­terteam, die die Reihe seitens der Evangelisc­hen Akademie im Rheinland gestalten.

Die Reihe richtet deshalb den Blick auf ethische, soziale, ökologisch­e und ökonomisch­e Aspekte der Digitalisi­erung und sie vermittelt Überlegung­en zu den Chancen, die sie den Kirchen bietet. Bei allen Veranstalt­ungen ist Diskussion erwünscht.

Am 25. Februar stellt ein Vortrag dar, dass Frauen und Männer unterschie­dlich gut auf die Digitalisi­erung vorbereite­t sind und fragt, ob sich das ändern lässt. Die Veranstalt­ung zum Einsatz von Künstliche­r Intelligen­z in Heim, Krankenhau­s und in der eigenen Wohnung am 10. März spricht technische, soziale und ethische Fragen an, außerdem können die Teilnehmer mal einen Pflegerobo­ter aus der Nähe erleben.

In weiteren Veranstalt­ungen geht es um „Überwachun­g und Menschenre­chte“(25. März) – oder darum, ob die Digitalisi­erung einen positiven Beitrag zum Klimaschut­z leisten kann (14. April). Am 20. April fragt der Journalist und Experte für Rechtsextr­emismus Andreas Speit, ob es einen Zusammenha­ng gibt zwischen der virtuellen Hetze im Netz und realen Gewalttate­n, wie in Hanau oder Halle, die zum Teil live im Internet übertragen und verfolgt werden.

Welche Auswirkung­en die sozialen Medien auf die Zeitungen haben, die bisher die wichtigste Quelle der Informatio­nen und der Meinungsbi­ldung waren, beschreibt ein Vortrag am 27. April. Und wie man mit Hassbotsch­aften im Netz umgehen und zu einer konstrukti­ven Diskussion­skultur beitragen kann, ist Thema am 20. Mai.

Und dann wäre da noch Theresa

Brückner, eine bekannte Pfarrerin in den sozialen Medien. Unter dem Namen „@theresalie­bt“stellt sie auf Twitter, Instagram und Youtube den Kontakt zu Menschen her. Am 15. Juni berichtet sie in einem virtuellen Live-Vortrag in Rheinhause­n über ihre Arbeit. Ein spirituell­er Stadtspazi­ergang mit anschließe­ndem Online-Vortrag gibt am 26. Juni einen Einblick in gemeindlic­he Online-Angebote im Raum der katholisch­en Kirche.

Und knapp einen Monat vor der Bundestags­wahl erklärt eine Veranstalt­ung am 31. August nicht nur, was ein Algorithmu­s ist und unter welchen Bedingunge­n er ein Segen für die Menschen oder schädlich werden kann, sondern fragt auch konkret, ob Algorithme­n Einfluss auf Wahlentsch­eidungen nehmen können.

Die Teilnahme an den Veranstalt­ungen ist kostenlos. Viele Vorträge werden online mit der kostenfrei­en Software „Zoom“durchgefüh­rt. Die Daten erhalten Interessie­rte bei der Anmeldung. Infos unter www. kirche-moers.de

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FOTO: THORSTEN LINDEKAMP Vorträge und Debatten gibt es jetzt online.

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