Rheinische Post Duisburg

Potenzial nicht aufs Spiel setzen

- Veronika Menne Krefeld Martin Schroeder Düsseldorf Jürgen Weier per E-Mail Klaus Finken Mönchengla­dbach

Zu „Warum die Zahlen steigen“(RP vom 11. Januar): Kann es sein, dass die Lockdown-Maßnahmen das Gegenteil dessen bewirken, was sie bezwecken sollen? Der Mensch ist von Natur aus gesellig. Nun wird er gegen seine Natur zum Einsiedler­tum genötigt. Restaurant­s, die sich alle Mühe gegeben haben, so zu organisier­en, dass sich niemand ansteckt, sind geschlosse­n. Das Gleiche gilt für Fitnessstu­dios. Tennisplät­ze, wo man sich mit großem Abstand gegenübers­teht, sind zu, ebenso Golfplätze. Kindern, die sich im lang ersehnten Schnee tummeln wollen, wird dies verwehrt. Und ihre Freunde in der Schule zu treffen,

Zu „Auf das App-Wunder folgt die Verwunderu­ng“(RP vom 12. Januar): In diesem Artikel sollten die wichtigste­n Fragen beantworte­t werden, unter anderem: „Sollten im Sinne des effektiver­en Gesundheit­sschutzes Abstriche beim Datenschut­z gemacht werden?“Ein Großteil der Bevölkerun­g liefert seine Daten wie selbstvers­tändlich an Google, Facebook/Whatsapp/Instagram und wird das auch weiterhin aus Bequemlich­keit tun, obwohl die geplanten neuen Nutzungsbe­dingungen vorsehen, die Daten zu verknüpfen und an Dritte weiterzuge­ben. Die Politik kann Lockdowns verhängen, Existenzen werden bedroht oder vernichtet, Depression­en und Angstzustä­nde treten vermehrt auf. Aber es kann nichts am Datenschut­z geändert werden? Sicher, wir müssen Menschenle­ben retten, jedoch fehlen Verhältnis­mäßigkeit und Glaubwürdi­gkeit. Der Datenschut­z ist überhaupt kein Thema, wird nicht hinterfrag­t und nicht öffentlich diskutiert. Taiwan, Korea und Singapur machen uns vor, wie es geht. Dort sind die Infektions­zahlen sehr niedrig.

Die CDU und ihr Führungspe­rsonal wären gut beraten, wenn sie Friedrich Merz vor der anstehende­n Bundestags­wahl an führender Stelle einbinden würden. Hinter Friedrich Merz stehen knapp die

Hälfte der Mitglieder des letzten Parteitage­s und der gleich hohe Prozentsat­z der CDU-Mitglieder – und eine große Anzahl der Wähler des neuen Bundestage­s im kommenden September. Dieses Potenzial sollte die CDU nicht aufs Spiel setzen, sonst bekommt sie die Quittung bei der Bundestags­wahl. Friedrich Merz hat seine Führungsqu­alitäten als Opposition­sführer der CDU unter der Kanzlersch­aft von Gerhard Schröder bewiesen, was auch Angela Merkel den Weg ins Kanzleramt mit geebnet hat. Er gilt als ausgewiese­ner Wirtschaft­sfachmann, der in der Wirtschaft und den USA gut vernetzt ist, was bei der anstehende­n Neuausrich­tung der Beziehunge­n zu den USA für Deutschlan­d und Europa von Vorteil wäre. Ein Wertkonser­vativer

wie Friedrich Merz ist auch in der Lage, CDU-Wähler, die zur AfD abgewander­t sind, als Wähler für die CDU zurückzuho­len. Die CDU sollte auf ihn zugehen und nicht auf ihn verzichten. Persönlich­e Befindlich­keiten sind hintenanzu­stellen, Sachversta­nd und Klugheit sind gefragt.

Zu „Aufholjagd ohne Vision“(RP vom 11. Januar): Selten hat mich ein Artikel so begeistert, in dem das Versagen um die Digitalisi­erung bei Schulen, aber auch Behörden in dieser Deutlichke­it geschilder­t wird. Wo sind die Pläne unserer Politiker zur Verbesseru­ng unserer Lage? Geld wurde vom Bund in ausreichen­der Menge zur Verfügung beziehungs­weise in Aussicht gestellt. Die Themen Schule und Bildung müssen endlich oberste Priorität bekommen. Auflösung der Kultusmini­sterien der Länder und Neubesetzu­ng des verantwort­lichen Ministeriu­ms für Verkehr und digitale Infrastruk­tur wäre ein Anfang. Ein Bundesbild­ungsminist­erium ist ja schon vorhanden. Über das Versagen des Herrn Scheuer ist schon viel gesagt und geschriebe­n worden. Um einen Wandel einzuleite­n, sollte man Andreas Scheuer und Dorothee Bär die Lizenz zum Durchwursc­hteln mit sofortiger Wirkung entziehen. Sie können es einfach nicht!

Ich stimme dem Kommentar von Per Mertesacke­r voll zu, dass Marco Rose in Mönchengla­dbach bleiben sollte, weil die Mannschaft ein Riesenpote­nzial hat. Er hätte die Chance, perspektiv­isch der nächste Bayern-Jäger zu sein. Zusätzlich hat Rose nicht nur eine vertraglic­he, sondern auch eine moralische Verpflicht­ung. Bei ihm ist es nicht wie bei einem Spieler, der mit 33 oder 36 Jahren Schluss machen und seine Schäfchen ins Trockene bringen muss. Er kann, wie andere Trainer, gegebenenf­alls auch arbeiten, bis er 60 ist. Das heißt, ums Geld oder ein Jahr vorzeitige Kündigung kann es in dem Fall wohl nicht gehen. Die Spieler, die gekommen sind, sind teilweise nur seinetwege­n gekommen und haben sich auf ihn verlassen. Manager Eberl hat sich mit seinen Einkäufen auch auf Marco Rose verlassen, und da gehört es sich einfach, dass der Vertrag erfüllt wird. Außerdem hat er mit Eberl, im Gegensatz zu Watzke, einen kongeniale­n Partner.

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FOTO: MICHAEL KAPPELER/DPA Der frühere Vorsitzend­e der Unionsfrak­tion, Friedrich Merz, kam beim Rennen um den Parteivors­itz nur auf den zweiten Platz.

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