Potenzial nicht aufs Spiel setzen
Zu „Warum die Zahlen steigen“(RP vom 11. Januar): Kann es sein, dass die Lockdown-Maßnahmen das Gegenteil dessen bewirken, was sie bezwecken sollen? Der Mensch ist von Natur aus gesellig. Nun wird er gegen seine Natur zum Einsiedlertum genötigt. Restaurants, die sich alle Mühe gegeben haben, so zu organisieren, dass sich niemand ansteckt, sind geschlossen. Das Gleiche gilt für Fitnessstudios. Tennisplätze, wo man sich mit großem Abstand gegenübersteht, sind zu, ebenso Golfplätze. Kindern, die sich im lang ersehnten Schnee tummeln wollen, wird dies verwehrt. Und ihre Freunde in der Schule zu treffen,
Zu „Auf das App-Wunder folgt die Verwunderung“(RP vom 12. Januar): In diesem Artikel sollten die wichtigsten Fragen beantwortet werden, unter anderem: „Sollten im Sinne des effektiveren Gesundheitsschutzes Abstriche beim Datenschutz gemacht werden?“Ein Großteil der Bevölkerung liefert seine Daten wie selbstverständlich an Google, Facebook/Whatsapp/Instagram und wird das auch weiterhin aus Bequemlichkeit tun, obwohl die geplanten neuen Nutzungsbedingungen vorsehen, die Daten zu verknüpfen und an Dritte weiterzugeben. Die Politik kann Lockdowns verhängen, Existenzen werden bedroht oder vernichtet, Depressionen und Angstzustände treten vermehrt auf. Aber es kann nichts am Datenschutz geändert werden? Sicher, wir müssen Menschenleben retten, jedoch fehlen Verhältnismäßigkeit und Glaubwürdigkeit. Der Datenschutz ist überhaupt kein Thema, wird nicht hinterfragt und nicht öffentlich diskutiert. Taiwan, Korea und Singapur machen uns vor, wie es geht. Dort sind die Infektionszahlen sehr niedrig.
Die CDU und ihr Führungspersonal wären gut beraten, wenn sie Friedrich Merz vor der anstehenden Bundestagswahl an führender Stelle einbinden würden. Hinter Friedrich Merz stehen knapp die
Hälfte der Mitglieder des letzten Parteitages und der gleich hohe Prozentsatz der CDU-Mitglieder – und eine große Anzahl der Wähler des neuen Bundestages im kommenden September. Dieses Potenzial sollte die CDU nicht aufs Spiel setzen, sonst bekommt sie die Quittung bei der Bundestagswahl. Friedrich Merz hat seine Führungsqualitäten als Oppositionsführer der CDU unter der Kanzlerschaft von Gerhard Schröder bewiesen, was auch Angela Merkel den Weg ins Kanzleramt mit geebnet hat. Er gilt als ausgewiesener Wirtschaftsfachmann, der in der Wirtschaft und den USA gut vernetzt ist, was bei der anstehenden Neuausrichtung der Beziehungen zu den USA für Deutschland und Europa von Vorteil wäre. Ein Wertkonservativer
wie Friedrich Merz ist auch in der Lage, CDU-Wähler, die zur AfD abgewandert sind, als Wähler für die CDU zurückzuholen. Die CDU sollte auf ihn zugehen und nicht auf ihn verzichten. Persönliche Befindlichkeiten sind hintenanzustellen, Sachverstand und Klugheit sind gefragt.
Zu „Aufholjagd ohne Vision“(RP vom 11. Januar): Selten hat mich ein Artikel so begeistert, in dem das Versagen um die Digitalisierung bei Schulen, aber auch Behörden in dieser Deutlichkeit geschildert wird. Wo sind die Pläne unserer Politiker zur Verbesserung unserer Lage? Geld wurde vom Bund in ausreichender Menge zur Verfügung beziehungsweise in Aussicht gestellt. Die Themen Schule und Bildung müssen endlich oberste Priorität bekommen. Auflösung der Kultusministerien der Länder und Neubesetzung des verantwortlichen Ministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur wäre ein Anfang. Ein Bundesbildungsministerium ist ja schon vorhanden. Über das Versagen des Herrn Scheuer ist schon viel gesagt und geschrieben worden. Um einen Wandel einzuleiten, sollte man Andreas Scheuer und Dorothee Bär die Lizenz zum Durchwurschteln mit sofortiger Wirkung entziehen. Sie können es einfach nicht!
Ich stimme dem Kommentar von Per Mertesacker voll zu, dass Marco Rose in Mönchengladbach bleiben sollte, weil die Mannschaft ein Riesenpotenzial hat. Er hätte die Chance, perspektivisch der nächste Bayern-Jäger zu sein. Zusätzlich hat Rose nicht nur eine vertragliche, sondern auch eine moralische Verpflichtung. Bei ihm ist es nicht wie bei einem Spieler, der mit 33 oder 36 Jahren Schluss machen und seine Schäfchen ins Trockene bringen muss. Er kann, wie andere Trainer, gegebenenfalls auch arbeiten, bis er 60 ist. Das heißt, ums Geld oder ein Jahr vorzeitige Kündigung kann es in dem Fall wohl nicht gehen. Die Spieler, die gekommen sind, sind teilweise nur seinetwegen gekommen und haben sich auf ihn verlassen. Manager Eberl hat sich mit seinen Einkäufen auch auf Marco Rose verlassen, und da gehört es sich einfach, dass der Vertrag erfüllt wird. Außerdem hat er mit Eberl, im Gegensatz zu Watzke, einen kongenialen Partner.