Rheinische Post Duisburg

Der KFC Uerdingen und die Stadionfra­ge

Nach dem Ärger in Düsseldorf gab es erneut eine Anfrage in Duisburg. Stadionche­f Broska knüpft alles an viele Bedingunge­n.

-

(the) Was wird aus dem KFC Uerdingen? Und wo werden die Krefelder künftig spielen? Das sind Fragen, die mitten in der Saison der Dritten Fußball-Liga nicht geklärt sind. Nach dem angekündig­ten Rückzug von Mikhail Ponomarev als Macher und Geldgeber und dem bereits vollzogene­n Rücktritt als Vereinsvor­sitzender wackelt die Zukunft des Pokalsiege­rs von 1985 gewaltig. Inzwischen hat der KFC einen Insolvenza­ntrag in Eigenverwa­ltung gestellt. Was kurzfristi­g dazu kommt, ist die Stadionfra­ge. Weil nach Medienberi­chten die Miete für die Düsseldorf­er Arena wiederholt nicht geflossen ist, wurden die Uerdinger just von den Ligaspiele­n in Düsseldorf ausgesperr­t, die aufgrund von kurz darauf benannten Coronafäll­en ohnehin ausgefalle­n sind.

Ob es für den KFC nun in Düsseldorf weitergehe­n kann, ist ungewiss. Die erste Alternativ­e wäre wohl abermals die Schauinsla­nd-Reisen-Arena in Duisburg – wo der KFC bereits kickte, nachdem die marode Krefelder Grotenburg nicht mehr infrage gekommen war. „Es gab einen ersten Kontakt“, sagt Dirk Broska, der Geschäftsf­ührer der Duisburger Stadionpro­jektgesell­schaft. Da dem Stadionche­f jedoch die Vorgänge, die zum aktuellen Zwist in Düsseldorf geführt haben, nicht fremd sind, würde er einer solchen Rückkehr des KFC nach Duisburg nur unter mehreren Voraussetz­ungen zustimmen.

Vom Deutschen Fußball-Bund müsste das Okay kommen, dass die Uerdinger die Saison in der Dritten Liga regulär beenden könnten. Zudem würde Broska darauf bestehen, dass die dann anstehende­n Mietzahlun­gen im voraus entrichtet werden. „Ich will nicht in die Situation kommen, dass ich den KFC in der Schlusspha­se der Saison aus der Arena aussperren muss, um dann mit dem Vorwurf konfrontie­rt zu werden, ich würde das nur machen, um den MSV im Kampf um den Klassenerh­alt zu helfen“, sagt der Geschäftsf­ührer.

Zudem müsste eine Lösung für den vorletzten Spieltag gefunden werden. Am 15. Mai sind die Heimspiele des MSV gegen Ingolstadt und des KFC gegen Magdeburg gleichzeit­ig angesetzt. Da die letzten beiden Spieltage zeitgleich ausgetrage­n werden müssen, käme für dieses Datum nur eine örtliche Verlegung der Uerdingen-Partie infrage.

Die finale Voraussetz­ung für eine KFC-Rückkehr wäre zudem die Zustimmung des MSV Duisburg. „Ohne die geht das nicht“, sagt Broska, der darauf verweist, dass die Einnahmen aus einem solchen

Deal gerade in Corona-Zeiten nicht zu vernachläs­sigen sind. Dass er diesen Deal dennoch an viele Bedingunge­n knüpft und zudem auf den Zustand des Rasens verweist, zeigt, dass die erste Uerdinger Untermiete in Duisburg nicht zum allseitige­n Gefallen verlief.

Die Wahrschein­lichkeit auf eine Einigung des KFC mit D.Live – der städtische­n Tochter, die die Arena in Düsseldorf betreibt – dürfte ohnehin nicht klein sein. Sollten die Uerdinger die Landeshaup­tstadt aber doch verlassen müssen, gäbe es wohl noch andere Alternativ­en. Dem Vernehmen nach ist auch Lotte als Ausweichqu­artier im Rennen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany