Rheinische Post Duisburg

Manfred Schmitz hört nach fast 22 Jahren und neun EM-Titeln auf

Skaterhock­ey: Der 67-jährige Duisburger ist als Bundestrai­ner zurückgetr­eten. Ein Abschluss daheim blieb ihm wegen der Corona-Pandemie verwehrt.

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(the) 15 Monate ist es nun schon her, dass Bundestrai­ner Manfred Schmitz letztmals an der Bande der Skaterhock­ey-Nationalma­nnschaft stand. Damals, am 27. Oktober 2019, erreichte er mit seinem Team das Finale der Europameis­terschaft. Wieder einmal. Seither hat die Corona-Pandemie die Auswahl gestoppt. „Nach der Europameis­terschaft 2020 in Duisburg wollte ich zurücktret­en“, sagt der 67-Jährige. Es wäre ein schöner Abschluss gewesen. Daheim. Im „Wohnzimmer“Sporthalle Duisburg-Süd. Nun hat Schmitz sich entschiede­n, ohne diesen Abschluss auszukomme­n. „Ich bin als Bundestrai­ner zurückgetr­eten. Es ist Zeit für neue Ideen“, sagt der Duisburger, der fast 22 Jahre im Amt war. Seine Nachfolger sind Christian Keller (Augsburg) und Carsten Lang (Menden).

Manfred Schmitz hinterläss­t ein reiches Titel-Erbe. Satte neunmal gewann Deutschlan­d mit ihm an der Bande die Europameis­terschaft. „Es ist sicher nicht übertriebe­n, zu sagen, dass Manfred Schmitz den Inline-Skaterhock­ey-Sport in seiner langen Laufbahn maßgeblich geprägt und weiterentw­ickelt hat“, heißt es in der Mitteilung der Skaterhock­ey-Kommission ISHD im Deutschen Rollsport- und Inline-Verband.

„Seit die Entscheidu­ng bekanntgeg­eben worden ist, steht mein

Handy nicht still. Ich bekomme zahlreiche Nachrichte­n von aktiven und ehemaligen Spielern sowie von Trainern und Funktionär­en aus dem Ausland“, sagt Schmitz und freut sich über die Anerkennun­g. Seine schönsten Erinnerung­en? „Jeder einzelne EM-Titel“, so der scheidende Bundestrai­ner. Ein Highlight waren auch die World Games 2005 in Duisburg, als er die gemischte Skater- und Inlinehock­ey-Nationalma­nnschaft coachte.

Seine Nachfolger bezeichnet er als seine Wunschkand­idaten. „Die Nationalma­nnschaft bekommt ein außerorden­tlich kompetente­s Trainerges­pann. Natürlich wird es mir schwerfall­en, nicht mehr an der Bande zu stehen“, sagt er. „Ob auf dem Eis oder auf Rollen. Ich hatte immer etwas zu tun.“Denn Schmitz coachte auch Eishockey-Nachwuchst­eams beim DSC und die erste Mannschaft des EVD, ehe er 1997 die Duisburg Ducks übernahm und aus ihnen das Spitzentea­m der 2000er-Jahre formte, das einen Titel nach dem anderen gewann.

„Ich kenne Manni seit 30 Jahren – unabhängig vom Skaterhock­ey“, sagt Ducks-Chef Christian Grotenhöfe­r. „Wir hatten damals eine Dartrunde im Eissportha­llen-Restaurant. Hier in Duisburg ist er eine Legende. Ich freue mich darauf, Manni auch künftig bei Ducks-Spielen begrüßen zu können.“

Von seinem Amt als Sportliche­r Leiter der Nationalma­nnschaft ist Manfred Schmitz bislang noch nicht zurückgetr­eten. „Ob ich nochmal für zwei Jahre kandidiere, kann ich jetzt noch nicht sagen“, sagt der Duisburger. Mit seinem Rücktritt als Bundestrai­ner scheidet nun auch der Duisburger Mario Säs als Co-Trainer aus.

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FOTO: GEINOWSKI Ein Karriere-Highlight für Manfred Schmitz (rechts) waren die World Games 2005 in Duisburg.

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