Jedes Tier ist ein Lebewesen
Tierwohl ist uns sehr wichtig, da Tiere nicht nur Lebensmittel für den Menschen sind sondern Familienmitglieder und Freunde.
Aus einem anderen Artikel (nicht der RP) haben wir gelernt, dass „Tierwohl“nie genau definiert wurde. Man würde denken, die korrekte Bedeutung wäre mit „Wohlbefinden“gleichzusetzen. Dem ist aber keineswegs so. Vielmehr werden in landwirtschaftlichen Fachkreisen die Begriffe „gutes“und „schlechtes Tierwohl“verwendet. Als Verbraucher kann man also, trotz Tierwohllabel an den Lebensmitteln, keinesfalls erkennen, wie es dem Tier aus der Fleischproduktion ergangen ist.
Und wir sagen extra „Fleischproduktion“, denn genau so werden die Tiere gesehen: als Produkt. Es ist sehr löblich von Landwirt Hellmanns, dass für ihn heute das Tierwohl so wichtig ist und nicht mehr die günstigste Produktion von Fleisch. Aber als wir uns das Foto des Artikels anschauten, waren wir entsetzt! Die Sau liegt in ihrer Metallbox auf der Seite, kann nicht aufstehen oder sich drehen, da Metallbügel sie daran hindern. Nach unseren Recherchen ergeht es jedem armen Muttertier so lange, unbequeme 35 Tage. Die 15 Ferkel versammeln sich um die Mutter, jedem einzelnen wurde der Ringelschwanz abgeschnitten. Die Schweinefamilie lebt auf einem Spaltboden ohne Einstreu. Die Ferkel können nirgendwo buddeln, spielen oder sich gemütlich aneinander kuscheln. Die Mutter kann die Kleinen nicht umsorgen, wie es eine Schweinemutter
liebend gern tun würde.
Wir sind immer wieder sprachlos und haben einen Kloß im Hals, wenn wir über den Begriff „Tierwohl“im Zusammenhang mit solchen Bildern stolpern.
Und noch zwei Details, die unserer Meinung nach nichts mit „Tierwohl“zu tun haben: „Vor 30 Jahren wurden für eine Sau pro Jahr 30 Arbeitsstunden gerechnet […]. Heute sind es noch 15.“Jedem Tier kamen also früher weniger als fünf Minuten pro Tag zu, heute sind es weniger als die Hälfte!
Das zweite Detail aus dem Artikel bezieht sich auf die Digitalisierung der landwirtschaftlichen Maschinen: Heute wird alles per GPS gesteuert und die Mähmaschinen fahren über die Felder, ohne dass jemand laut auf sich aufmerksam macht, damit Rehe, Hasen und andere Tiere vor der todbringenden Gefahr der Mähmaschine flüchten können.
Wir möchten an dieser Stelle betonen, dass wir nicht Landwirt Hellmanns persönlich kritisieren wollen. Wir möchten die Menschen daran erinnern, dass jedes Tier ein Lebewesen ist, das liebt, fühlt, Freude, Schmerz und Angst empfindet. Jedes Lebewesen sollte ein Recht darauf haben, glücklich zu sein und ohne Schmerz und Angst zu leben. Denn genau das verstehen wir unter „Tierwohl“.