5859 Impf-Termine vergeben – Buchungsfenster bis 12. April
(dwi) Der Ärger über die gewaltigen Probleme bei der Terminvergabe für Impfungen gegen das Coronavirus ist unter den rund 32.000 über 80-Jährigen in Duisburg weiter groß. Wie in vielen anderen Städten sind zahlreiche Betroffene über Stunden an der Telefon-Hotline der zuständigen Kassenärztlichen Vereinigung (KV ) Nordrhein verzweifelt und haben immer noch keinen Termin.
Heinrich Schmale aus Rumeln-Kaldenhausen etwa nimmt kein Blatt vor dem Mund. „Es handelt sich hier um Regierungsversagen auf der ganzen Linie“, sagt der 81-Jährige. Seine Frau (80) habe am ersten Tag pausenlos telefoniert. „Immer war besetzt“, so Schmale. „Am zweiten Tag erklärte ihr ein junger Mann, dass es vorerst keinen Impfstoff mehr gebe und sie sich im März oder April noch mal melden solle. Unglaublich. Da bekommen wir persönliche Briefe, Einladungen von Oberbürgermeister Link und NRW-Gesundheitsminister Laumann, einen Impftermin zu vereinbaren, und dann werden die Bemühungen nach anderthalb Tagen eingestellt“, kritisiert der Duisburger. „Da werden erst Hoffnungen geweckt und dann lässt man die Leute ins Leere laufen.“
Wie KV-Sprecher Christopher Schneider mitteilt, sind im Zeitraum vom 8. bis 28. Februar 5859 Impftermine (Stand 2. Februar) online oder über das KV-Call-Center für das Duisburger Impfzentrum am Theater am Marientor vergeben worden. „Über das Callcenter vereinbarte Termine werden anhand der Impfunterlagen bestätigt, die per Post in der Regel innerhalb einer Woche nach der Buchung versendet werden – bis spätestens vier Tage vor dem Impftermin“, erläutert Schneider den Plan der KV. Nordrhein. Impflinge müssen demnach auch beim Warten Geduld haben. „Aktuell befinden wir uns noch im Terminbuchungsfenster bis zum 12. April für die Erstimpfung der über 80-Jährigen“, so Schneider. „Wann gegebenenfalls weitere Berechtigungsgruppen zugelassen werden, obliegt der Entscheidung des NRW-Gesundheitsministeriums.“
Das Impfzentrum in Duisburg werde seinen Betrieb nach Verzögerungen wegen Lieferengpässen beim Impfstoff wie zuletzt angekündigt am Montag, 8. Februar, aufnehmen. Für diesen Starttag sind demnach 288 Termine vergeben worden. Pro Woche sollen bis Anfang April grundsätzlich 1945 Impfdosen zur Verfügung stehen.
Wie Schneider mitteilt, stellt die KV für das Impfzentrum zehn bis 40 Kräfte für die Registrierung und den medizinischen Teil sowie das Back Office. Stadtsprecher Sebastian Hiedels nennt am Mittwoch insgesamt 40 Personen, die im Impfzentrum arbeiten – 30 von städtischer Seite und zehn von der KV. Die Öffnungszeiten des Impfzentrums sind laut Hiedels vorerst montags bis sonntags von 14 bis 20 Uhr.
Nach Angaben der Stadt haben in Duisburg bislang insgesamt 10.734 Personen die erste Dosis der Corona-Schutzimpfung erhalten und 4.121 Personen bereits die zweite Dosis (Stand: 2. Februar, 20 Uhr). Nach Auskunft der KV Nordrhein werden bis Mitte dieser Woche insgesamt 14.981 Impfdosen in 131 Altenund Pflegeeinrichtungen verabreicht worden sein.