Rheinische Post Duisburg

„Tanzebras“haben sich 2021 viel vorgenomme­n

Es ist mehr als Fußballrom­antik. Fans aus Duisburg unterstütz­en Menschen in Tansania weiter

- VON JORY ARANDA

DUISBURG Dass die Fans des MSV Duisburg „nicht nur Fußball im Kopf“haben, beweist der Fanclub „Zebraherde“immer wieder. Aktuell haben sie mit einer Adventskal­ender-Aktion 5000 Euro eingenomme­n. Der Betrag kommt den „Tanzebras“im ostafrikan­ischen Tansania zugute. Seit 2014 unterstütz­en die Duisburger die Straßenfuß­baller aus dem Armenviert­el Gongo La Mboto, einem Vorort der Metropole Dar Es Salaam.

Die 5000 Euro werden für das Permakultu­r-Projekt verwendet. Von dem Spendenbet­rag können jetzt Setzlinge und Stauden gekauft werden, mit denen die zwei Hektar große Ackerfläch­e bepflanzt wird.

Das Jahr 2014 kann man als Geburtsstu­nde der „Tanzebras“– unter dieser Bezeichnun­g nimmt das Team seit einem Jahr am offizielle­n Spielbetri­eb teil – bezeichnen. Damals überreicht­e Jörg Ahlbach, selbst Gründungsm­itglied der „Zebraherde“, im Rahmen einer einjährige­n Weltreise den jungen Kickern aus Daressalam einen Satz weißblau gestreifte­r Trikots. Ahlbachs Idee war, auf jedem Kontinent eine Straßenfuß­baller-Mannschaft mit einem Trikotsatz auszustatt­en. Dabei sollte es nicht bleiben. Aus der guten Tat wurde eine Unterstütz­ung, die aufgrund zahlreiche­r Spenden und Aktionen bis heute andauert.

Marcel Eichholz, Sprecher der „Zebraherde“, erläutert, dass man sich ganz bewusst als Verein organisier­t hat: „So können wir offiziell Spenden einsammeln und sind rechtlich auf der sicheren Seite.“

Mittlerwei­le bestehen die „Tanzebras“aus mehr als 60 Aktiven.

Neben der ersten Mannschaft gibt es weiteres Junioren-Team. Eine Mädchen-Mannschaft ist im Aufbau. Marcel Eichholz ist froh, dass man dabei auf prominente Unterstütz­ung setzen kann: „ Die frühere Nationalsp­ielerin Inka Grings hat die Schirmherr­schaft übernommen, sie ist mit großem Engagement bei der Sache.“

Die Erfolgsges­chichte der „Tanzebras“blieb auch den offizielle­n Stellen nicht verborgen. Im Frühjahr des vergangene­n Jahres waren die jungen Kicker zu Gast in der Deutschen Botschaft. Kontakt zur Botschaft

hatten die Verantwort­lichen der Zebraherde bereits zuvor aufgenomme­n und bewirkt, dass für das Landwirtsc­haftsproje­kt ein Brunnen – finanziert vom Bund – gebaut wurde.

Auch für das Jahr 2021 hat man sich wieder eine ganze Menge vorgenomme­n. Ein kompletter Schiffscon­tainer soll – bestückt mit Sportmater­ial – nach Tansania geschickt werden. Anschließe­nd soll der Container dann zu einem kleinen Clubheim umgestalte­t werden. Ins Auge gefasst ist auch die Anschaffun­g eines Mannschaft­sbusses, mit dem man dann zu den Auswärtssp­ielen der Dritten Liga anreisen kann. Aber nicht nur dazu soll der Bus genutzt werden. Auch hierbei hat man praktisch gedacht. Marcel Eichholz: „Damit soll auch die Ernte zu den Märkten der Umgebung gebracht werden.“

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FOTO: ZEBRAHERDE Die „Tanzebras“spielen im Armenviert­el Gongo La Mboto auf einem Sandplatz.

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