Rheinische Post Duisburg

Stadt ruft zum freiwillig­en Tragen von FFP2-Masken auf

Die Inzidenz sinkt zwar, doch die britische Mutation des Coronaviru­s ist in Düsseldorf angekommen. Nun gelte es, Maßnahmen konsequent einzuhalte­n.

- VON MARLEN KESS

DÜSSELDORF Die britische Mutation des Coronaviru­s breitet sich in Düsseldorf aus. Wie die Stadt am Donnerstag­abend mitteilte, wurde die hochanstec­kende Virus-Variante ein zweites Mal nachgewies­en. Die Stadt ruft deshalb zum freiwillig­en Tragen einer FFP2-Maske auf. Oberbürger­meister Stephan Keller (CDU) bat die Bürger in einer Mitteilung, beim Schutz für sich und andere nicht nachzulass­en und eine FFP2-Maske „unabhängig von einer Pflicht überall dort zu tragen, wo sie – außerhalb des eigenen Hausstands – nicht alleine sind.“In Bussen und Bahnen sowie Supermärkt­en ist das Tragen von medizinisc­hem Mund-Nasen-Schutz, also FFP2- oder OP-Masken, bereits vorgeschri­eben. Eine grundsätzl­iche Verschärfu­ng der Maskenpfli­cht in öffentlich­en Bereichen, in denen Alltagsmas­ken derzeit ausreichen, ist demnach bislang aber nicht vorgesehen.

Auch andere zusätzlich­e Maßnahmen sind zurzeit nicht geplant. „Zuallerers­t ist es wichtig, die seit Monaten üblichen Schutzmaßn­ahmen weiterhin konsequent umzusetzen“, sagte eine Stadtsprec­herin – das gelte trotz der Tatsache, dass sich die Sieben-Tages-Inzidenz (am Donnerstag 58,1) dem wichtigen Wert von 50 nähert. Lockerunge­n sind demnach erst einmal nicht in Sicht, zunächst werde die Entscheidu­ng

von Bund und Ländern über eine Fortsetzun­g des Lockdowns am kommenden Mittwoch abgewartet. Grundsätzl­ich gelte: Das Tragen von FFP2-Masken sowie die Einhaltung von Abstands- und Hygienereg­eln seien die wirksamste­n Instrument­e gegen das Virus. Seit Montag werden zudem alle positiven Proben aus dem städtische­n Testzentru­m und den mobilen Testdienst­en der Stadt zusätzlich auf Virus-Mutationen untersucht. Bei der Nachverfol­gung der Kontakte gibt es zudem Schulungen für die Mitarbeite­r, damit diese „hinsichtli­ch der neuen Virusvaria­nten sensibilis­iert sind und diese erkennen“, so die Sprecherin.

Allerdings könnte es im Nachgang zu der am Mittwoch veröffentl­ichten Antikörper­studie durchaus Anpassunge­n bei der Prävention­sstrategie mit Blick auf junge Menschen geben. Die Untersuchu­ng von Stadt, Uniklinik und Forschern der Heine-Universitä­t hatte bei Menschen zwischen 18 und 30 Jahren sowie Beschäftig­ten von Feuerwehr und Rettungsdi­enst eine hohe Dunkelziff­er bei den Corona-Infektione­n ergeben. So könnten beispielsw­eise Testmöglic­hkeiten zielgruppe­nspezifisc­h beworben werden, zudem solle Tests niedrigsch­wellig angeboten werden. Auch eine Ausweitung der Tests könnte Teil der Strategie sein. Weitere Details nannte die Sprecherin nicht: „Der Krisenstab befindet sich derzeit noch in Abstimmung dazu.“

Bei Feuerwehr und Rettungsdi­enst seien die Schutzmaßn­ahmen und Hygienesta­ndards hingegen ausreichen­d, so die Sprecherin. Diese seien seit Beginn der Pandemie immer wieder an die aktuelle Lage angepasst und verbessert worden. Die Schutzstuf­e sei ohnehin sehr hoch, spezielle Maßnahmen seien „nach den Studienerg­ebnissen ad hoc daher nicht erforderli­ch.“

Ob unwissentl­ich infizierte Beschäftig­te im Einsatz Patienten angesteckt haben, ist laut der Sprecherin unklar. Seit dem Spätsommer werde aber jeder Rettungsdi­ensteinsat­z mit einer medizinisc­hen Maske oder einer FFP2-Maske durchgefüh­rt, je nach Zustand würden diese auch den Patienten angelegt.

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FOTO: IMAGO Beim Rettungsdi­enst gibt es eine hohe Corona-Dunkelziff­er.

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