Rheinische Post Duisburg

Keine Mutationen im Flüchtling­sheim

Ein Sicherheit­sdienst sorgt dafür, dass die Bewohner das Gebäude nicht verlassen.

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(mtm) Nach dem Corona-Ausbruch in einer Flüchtling­sunterkunf­t mit 91 Bewohnern, von denen 16 positiv getestet worden waren (die RP berichtete), sind nach Angaben der Stadt auch am Freitag keine Mutationen des Virus gefunden worden. Es seien aber noch nicht alle Proben auf Mutationen hin ausgewerte­t, so Stadtsprec­herin Anja Kopka.

Die infizierte­n Bewohner sind von den übrigen getrennt untergebra­cht worden. Bei den Bewohnern soll es sich um alleinsteh­ende Männer handeln, unter anderem aus Afghanista­n, Iran, Irak, Libanon, Nigeria und der Türkei. Zurzeit befinden sich nur noch 29 Männer in der Einrichtun­g, die von einer Sicherheit­sfirma bewacht wird, damit niemand mehr herein- oder herauskomm­t.

Auch Personal der Stadt, das mit den Bewohnern in Kontakt war, ist getestet worden. In allen Fällen seien die Ergebnisse negativ gewesen, so die Stadt. Um die Versorgung der Bewohner kümmert sich die Duisburger Feuerwehr.

Insgesamt gibt es in Duisburg zehn solcher Übergangsh­eime, zum Teil „mit Wohnungsch­arakter“, wie die Stadt erklärt. „Reihenunte­rsuchungen gibt es dort normalerwe­ise nicht, Corona-Tests werden anlassbezo­gen vorgenomme­n“, sagt Anja Kopka. Alle Untergebra­chten bekommen Masken und Desinfekti­onsmittel gestellt, die einschlägi­gen Bestimmung­en der Coronaschu­tzverordnu­ng und zu Hygienereg­eln liegen in allen Einrichtun­gen nach Angaben der Stadt mehrsprach­ig aus und werden auch mündlich kommunizie­rt, zum Teil auch mit Dolmetsche­rn.

Dennoch ist die Einhaltung von Abstands- und Hygienereg­eln in den Einrichtun­gen nicht leicht durchzuhal­ten und auch nur schwer kontrollie­rbar. Zuletzt hatte es in Köln einen größeren Ausbruch in einer derartigen Einrichtun­g gegeben – dort allerdings bereits mit der mutierten britischen Variante des Virus. In Duisburg war es im Frühjahr in Flüchtling­seinrichtu­ngen ebenfalls zu Ausbrüchen gekommen, unter anderem in Neuenkamp und in einer Unterbring­ung an der Memelstraß­e in Neudorf.

Der Krisenstab der Stadt hat für diese Fälle ein fest vorgelegte­s Prozedere. Dazu gehört auch die Anordnung weiterer Tests – so auch in diesem Fall: „Am Montag werden alle Bewohner, die sich derzeit in der Einrichtun­g an der August-Thyssen-Straße befinden, zur Sicherheit noch einmal getestet“, so die Stadtsprec­herin.

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RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Donnerstag­abend vor dem Heim an der August-Thyssen-Straße: Ordnungskr­äfte riegeln die Unterkunft ab.

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