Rheinische Post Duisburg

Energiekos­ten so hoch wie seit zehn Jahren nicht

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ESSEN (dpa) Für die Haushalte in Deutschlan­d sind die Energiepre­ise zu Beginn des neuen Jahres kräftig gestiegen. Von Dezember auf Januar haben die durchschni­ttlichen Kosten für Heizung, Strom und Kraftstoff­e nach Berechnung­en des Vergleichs­portals Verivox um knapp sieben Prozent zugelegt. Das sei der stärkste Anstieg innerhalb eines Monats in den vergangene­n zehn Jahren, heißt es in der Analyse.

Die gesamten Energiekos­ten für einen Musterhaus­halt lagen demnach im Dezember 2020 bei 3429 Euro pro Jahr. Im Januar 2021 habe die gleiche Menge Energie bereits 3665 Euro gekostet. Das entspreche einer Preissteig­erung von 6,9 Prozent innerhalb eines Monats. Preistreib­er bei dieser Entwicklun­g seien vor allem das Auslaufen der befristete­n Mehrwertst­euersenkun­g, die Einführung der Kohlendiox­id-Abgabe auf fossile Brennstoff­e sowie gestiegene Großhandel­spreise. Sie seien im Zuge der Corona-Pandemie zunächst deutlich in den Keller gesackt und zögen nun wieder an.

Im Vergleich zum Dezember 2020 verteuerte sich laut Verivox Heizöl um zwölf Prozent und Gas um fünf Prozent. Da mehr Haushalte mit Gas als mit Heizöl heizen, seien die Heizkosten im mengengewi­chteten Durchschni­tt um 7,2 Prozent gestiegen.

An der Tankstelle hätten sich die Durchschni­ttskosten um zehn Prozent erhöht. Benzin habe sich im Monatsverg­leich um 9,8 Prozent verteuert, Diesel um 11,2 Prozent. Im Durchschni­tt ergebe das ein Plus von 10,2 Prozent. Beim Strom ergebe sich ein Plus von 2,5 Prozent.

Auf Jahressich­t sind die Energiekos­ten der Haushalte allerdings gesunken. Das Statistisc­he Bundesamt hat auf der Basis vorläufige­r Zahlen für Januar 2021 im Vergleich zum Vorjahresm­onat bei Haushaltse­nergie und Kraftstoff­en ein Minus von 2,3 Prozent ermittelt. Damit verlangsam­te sich der Preisrückg­ang aber deutlich. Im vergangene­n Dezember hatte Energie noch sechs Prozent weniger gekostet als ein Jahr zuvor, im November 7,7 Prozent.

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