So sieht’s beim 1. FC Saarbrücken aus
Die Wochenend-Ergebnisse der Konkurrenz waren aus Sicht des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg nicht so schlecht. Viktoria Köln ließ sich in Ingolstadt in der Nachspielzeit noch alle drei Punkte mopsen, die SpVgg Unterhaching ging im Kellerduell mit dem SV Meppen leer aus, und Tabellenführer Dynamo Dresden sorgte mit dem 1:0-Sieg in Magdeburg dafür, dass die Zebras ohne eigenes Zutun zwischenzeitlich auf Rang 18 vor den 1. FCM geklettert sind.
Heute könnte es beim Debüt des neuen Trainers Pavel Dotchev damit sogar plötzlich über den Abstiegsstrich gehen – einen Sieg beim 1. FC Saarbrücken (19 Uhr) vorausgesetzt.
Anders als beim Amtsantritt seines Vorgängers Gino Lettieri verströmt Pavel Dotchev eine gewisse Aufbruchstimmung. Darauf angesprochen erklärt der 55-Jährige zwar eher allgemein gehalten, aber doch schon vielsagend: „Wenn ich als Trainer ein Reizpunkt für die Fans bin, dann fällt das auch auf die Mannschaft zurück.“Dass ihm als Nachfolger des einst als Aufstiegscoach gefeierten, aber zuletzt massiv unpopulären Lettieri ein gewisser Kredit eingeräumt wird, kann er zwar nachvollziehen, aber der frühere bulgarische Nationalspieler weiß: „Ich muss jetzt auch liefern. Der Bonus ist nicht so groß.“
Kann er logischerweise nicht sein, denn dafür ist die Lage ungeachtet des 3:1-Sieges gegen den VfB Lübeck unter Interimscoach Uwe Schubert noch immer viel zu prekär. „Eine Serie würde uns jetzt gut tun, damit wir uns Luft verschaffen können“, sagt Pavel Dotchev.
Ob Saarbrücken da gerade recht kommt? Mit seinem Ex-Klub Viktoria Köln verlor der neue MSV-Trainer in dieser Saison schon mit 0:2 gegen die Saarländer, die dadurch seinerzeit ihre Spitzenposition in der Tabelle untermauerten. Das ist lange her. Dass zuletzt der Abgang seines Gegenübers Lukas Kwasniok zum Saisonende verkündet wurde, hat Dotchev überrascht: „Kurzfristig kann das für Saarbrücken auch ein Vorteil sein, weil er die Mannschaft (D.R.) Lukas Kwasniok erlebte Anfang November in Duisburg Glücksgefühle. „Ich freue mich auf das Rückspiel“, sagte der Trainer des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken damals nach der Partie. Für den Aufsteiger passte im Nachholspiel beim MSV nahezu alles. Die Saarländer gewannen am Ende aufgrund eines Treffers in der dritten Minute der Nachspielzeit zwar etwas glücklich mit 3:2, zuvor hatten sie aber in der ersten Hälfte eine beeindruckende Leistung hingelegt. Der FCS kletterte mit dem Sieg an die Spitze. Nun kommt es heute zum Rückspiel.
Die Euphorie hat sich bei den Saarländern mittlerweile gelegt. Am Freitag teilte der Verein mit, dass die bislang erfolgreiche Zusammenarbeit mit Trainer Kwasniok im Sommer enden wird. Die Sache ist schon etwas kurios: Der Trainer war nur bereit, einen Vertrag für die Zweite Bundesliga zu unterzeichnen. Saarbrücken steht derzeit auf Rang zehn. Die Vereinsführung ließ sich auf die Sache nicht ein. „Wir konnten doch nicht bis zum letzten Spieltag warten, wenn wir vielleicht erst wissen, wo wir spielen werden“, so Sportdirektor Jürgen Luginger gegenüber der Saarbrücker Zeitung.
FCS-Coach Lukas Kwasniok hat eine hohe Meinung vom MSV Duisburg. Die Zebras könnten jederzeit mit individueller Stärke auftrumpfen.
Aufregung gab es unter der Woche zudem, nachdem noch unbekannte Täter per Transparent über der Autobahn mit Gewalt gegenüber den Verantwortlichen gedroht hatten, falls das Spiel gegen den MSV Duisburg nicht im Ludwigspark über die Bühne gehen sollte. Zuletzt musste der Verein witterungsbedingt nach Frankfurt ausweichen. Den Tätern droht nun unter anderem ein lebenslanges Stadionverbot.