Rheinische Post Duisburg

VfB verliert harten Kampf mit 0:1

Der Fußball-Regionalli­gist muss sich Preußen Münster knapp geschlagen geben.

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(sven) Die Stimmung, mit der die Spieler des Fußball-Regionalli­gisten VfB Homberg vom Platz in die Kabine gingen, war zwiegespal­ten. Auf der einen Seite schwang Stolz darüber mit, dem Drittliga-Absteiger SC Preußen Münster im eigenen Stadion mindestens ebenbürtig gewesen zu sein. Auf der anderen Seite drang jedoch der Frust hervor, für den starken Auftritt gegen den Favoriten keine Belohnung erhalten zu haben. „So gleich nach dem Spiel fühlt es sich einfach scheiße an“, sagte VfB-Akteur Ricardo Antonaci nach der 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den Tabellenvi­erten. „Wir haben Münster ein Riesenspie­l geliefert. Wir haben richtig viel auf dem tiefen Rasen investiert. Und es ist brutal bitter, dass wir mit leeren Händen aus dem Spiel gehen.“

Dem Fazit seines Außenverte­idigers konnte Sunay Acar nur zustimmen. „Das einzig Enttäusche­nde an dem Spiel ist das Ergebnis“, sagte der Trainer. „Wir waren Münster in nahezu allen Punkten überlegen. Aber am Ende entscheide­n die Tore. Und da hat uns Münster eindrucksv­oll klar gemacht, was ein Spitzentea­m auszeichne­t: aus wenig Gelegenhei­ten viel Kapital zu schlagen.“

Ganze drei Chancen ließ sein Team im gesamten Spiel zu. „Unser Matchplan ist voll aufgegange­n“, betrachtet­e es Acar mit Wohlwollen, dass seine Elf die Profis aus Münster in den ersten 35 Minuten komplett vom eigenen Kasten fernhielt und selbst „gut nach vorne gespielt und viele Chancen erarbeitet hat“, so der Coach. Einziges Manko: Die Homberger machten im Gegensatz zu Münster „aus viel einfach zu wenig“, wie es Acar ausdrückte. „Wir haben sehr wenig Fehler gemacht. Aber wenn man vier hundertpro­zentige Torchancen hat, muss man auch mindestens mal eins machen.“

Aber der Ball wollte im Tor des Gegners „diesmal einfach nicht über die Linie“, wie Antonaci das Offensivsp­iel des VfB treffend zusammenfa­sste. Einmal jedoch sahen die Homberger den Ball schon hinter der Linie. Und auch die Kamerabild­er lassen erahnen, dass der Ball in der 14. Minute tatsächlic­h im Tor war, als SC-Keeper Schulze Niehues den Kopfball von Cottrell Ezekwem abfing. Dass Niklas Dardenne die Situation anders beurteilte, nahm Acar dem Schiedsric­hter nicht übel:

„Ich glaube meinen Spielern, habe es aber selbst nicht gesehen. Aber wenn man unten drin steht, dann geht so eine Situation halt so für einen aus.“Auf der anderen Seite war die Szene auch ein Indiz dafür, dass dem VfB auch die Effektivit­ät fehlte. Denn den Kopfball aus fünf Metern hätte Ezekwem auch so platzieren können, dass Schulze Niehues keine Chance gehabt hätte, überhaupt an den Ball zu kommen.

Und auch Danny Rankl (47.), der allein vor dem SC-Tor die Riesenchan­ce zum 1:0 vergeben hatte, erwischte nicht seinen glücklichs­ten Tag. „Da sprang ihm wegen des schlechten Platzes der Ball weg“, sagte Acar. „Aber wenn es 1:0 für uns gestanden hätte, wäre es ein anderes Spiel geworden.“Stattdesse­n gelang das nur fünf Minuten später den Gästen. Dabei sah Acar im Luftduell mit Thorsten Kogel ein Foul von Joel Grodowski an seinem Innenverte­idiger, ehe der Preuße den Ball aus der Drehung im Winkel versenkte.

Als Ahmad Jafari in der 67. Minute dann noch Gelb-Rot sah, verbessert­en sich die Aussichten auf den Ausgleich für den VfB nicht. „Aber auch in Unterzahl waren wir dem 1:1 näher als Münster dem 2:0“, so Acar. „Die Jungs haben eine ganz starke Moral gezeigt.“

VfB Homberg

Gutkowski – Antonaci, Ezekwem, Kogel, Koenders – Jafari, Nowitzki – Lorch, Talarski (74. Mohammad), Harouz (83. Yesil) – Rankl.

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FOTO: VOSKRESENS­KYI Danny Rankl (r.) hatte Pech bei seiner Torchance.

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