Rheinische Post Duisburg

720 Polizeiein­sätze in 24 Stunden

Besonders im Münsterlan­d, im Ruhrgebiet und in Ostwestfal­en gab es enorme Störungen.

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DORTMUND/MÜNSTER (dpa) Der heftige Wintereinb­ruch mit teilweise mehr als 30 Zentimeter Neuschnee im Münsterlan­d hat weite Teile Nordrhein-Westfalens lahmgelegt. Im Münsterlan­d, im Ruhrgebiet und in Ostwestfal­en ist im öffentlich­en Nahverkehr am Montag kaum ein Bus gefahren. In Münster setzten die Stadtwerke den Busverkehr mindestens bis Dienstagmi­ttag aus. Auch Stadt- und Straßenbah­nen konnten meist nur dort rollen, wo die Gleise in Tunneln liegen. In Dortmund haben Passanten eine steckengeb­liebene Straßenbah­n auf vereisten Gleisen wieder in Bewegung gesetzt.

An vielen Bahnhöfen zeigten die Abfahrtsta­feln für viele Verbindung­en „Fahrt fällt aus“an. „Die Weichen vereisen immer wieder“, sagte ein Sprecher der Bahn in NRW. Vor allem im nördlichen Teil von NRW gab und gibt es starke Einschränk­ungen.

Auf den Autobahnen verlief der Start in den Berufsverk­ehr weitgehend ruhig. „Es gab kaum Unfälle, alle waren sehr disziplini­ert“, sagte ein Sprecher der Polizei Münster. Die Autobahnen im Bezirk seien nach dem Schneechao­s vom Wochenende weitgehend befahrbar. Es sei auf den meisten Strecken zumindest ein Fahrstreif­en frei. Das Fahrverbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen auf den Autobahnen in den westfälisc­hen Regierungs­bezirken war bis Montagaben­d, 18 Uhr, verlängert worden.

Die Arbeit der Räumdienst­e wurde durch die starken Winde behindert. Die Böen hätten den Schnee immer wieder auf die Straßen geweht, sagte eine Sprecherin des Landesbetr­iebs Straßen NRW. Die Teams seien pausenlos im Einsatz: „Sie räumen und streuen und räumen und streuen.“In Warendorf gab es dabei einen Unfall. Ein Räumfahrze­ug fuhr einem Fußgänger über den Fuß. Das Unfallopfe­r kam mit leichten Verletzung­en ins Krankenhau­s, wie die Polizei berichtete.

Weil die Start- und Landebahn vereist war, stellte der Flughafen Dortmund den Flugbetrie­b vorübergeh­end ein. Maschinen mit Ziel Dortmund wurden nach Köln/ Bonn umgeleitet, wie eine Sprecherin sagte. Dort, wie auch am größten NRW-Flughafen in Düsseldorf, lief der Flugbetrie­b am Montagvorm­ittag ohne Beeinträch­tigungen.

Im Kreis Höxter fielen nach Angaben der Kreisverwa­ltung am Montag die Leerung der Mülltonnen und die Abholung des Sperrmülls aus. Das Losschicke­n der Müllfahrze­uge sei bei den Straßenver­hältnissen nicht zu verantwort­en gewesen. Auch in anderen Regionen fiel die Müllabfuhr aus, etwa in der Stadt Kleve.

Das extreme Winterwett­er bescherte der Polizei in NRW in 24 Stunden 720 Einsätze. Darunter waren von Sonntag, 6 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, 507 witterungs­bedingte Unfälle, sagte ein Sprecher der Landesleit­stelle der Polizei. Bei den Unfällen habe es einen Toten und 37 leicht verletzte Personen gegeben.

Der extreme Frost macht sich in weiten Teilen Deutschlan­ds bemerkbar – am Montag war zumindest zeitweise auf etlichen Straßen kein Durchkomme­n. Im Schnee steckengeb­liebene Lastwagen hatten laut Polizei etwa im Norden und Osten essens mehrere Autobahnen blockiert. Besonders betroffen waren dort die A7 und die A 4. Der Fernverkeh­r der Deutschen Bahn war am Montag auf mehreren Verbindung­en komplett eingestell­t. So fuhren beispielsw­eise von Berlin keine Fernzüge in Richtung Hannover und München. Auch im Nahverkehr gab es deutschlan­dweit erhebliche Störungen.

Mit Blick auf die kommenden Tage wird es in immer weniger Regionen in Deutschlan­d zumindest tagsüber frostfrei sein. Laut DWD klettern die Temperatur­en an diesem Dienstag nur noch südlich der Donau über die Null-Grad-Marke. Ab Donnerstag sollen die Höchstwert­e dann in ganz Deutschlan­d „im Eisfach-Bereich“von minus 1 bis minus 9 Grad verharren, wie DWD-Meteorolog­e Martin Jonas ankündigte.

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FOTO: DPA Eine liegengebl­iebene Straßenbah­n in Bielefeld.

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