Mord auf Intensivstation? Obduktion soll aufklären
Das Neusser Lukaskrankenhaus sagt Akteneinsicht zu.
NEUSS (jasi) Der Schock im Neusser Lukaskrankenhaus sitzt immer noch tief. Am vergangenen Freitag war eine Mitarbeiterin der Einrichtung festgenommen worden. Ihr wird vorgeworfen, im Zuge einer Medikamentenverabreichung am 2. Februar vorsätzlich den Tod eines schwerstkranken Patienten verursacht zu haben.
Die genaue Todesursache ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft Düsseldorf jedoch noch zu ermitteln. Dabei solle eine Obduktion helfen, die in den kommenden Tagen vorgenommen werde. Darüber hinaus seien Zeugenbefragungen im Lukaskrankenhaus geplant – auch innerhalb der Belegschaft der betroffenen Intensivstation, auf der rund 50 Vollzeitkräfte arbeiten.
Das Lukaskrankenhaus, das nach dem Todesfall des Mannes selbst die Polizei einschaltete, hat den Ermittlern volle Kooperation und Akteneinsicht zugesichert. Auch interne Gespräche mit Mitarbeitern der Intensivstation habe es bereits gegeben; sie sollen fortgesetzt werden, wie Sprecherin Ulla Dahmen mitteilt. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit einer psychologischen Betreuung. Die Verdächtige wurde vom Dienst entbunden und schweigt laut Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen. Der erlassene Haftbefehl wurde mittlerweile wieder außer Kraft gesetzt, da wegen bestimmter Meldeauflagen – unter anderem muss die Frau sich regelmäßig bei der Polizei melden – keine Fluchtgefahr bestehe.