Rheinische Post Duisburg

Räumdienst im Dauereinsa­tz

- VON MARC LATSCH

Rund um die Uhr sind die Wirtschaft­sbetriebe Duisburg in diesen Tagen unterwegs, um Straßen und Gehwege vom Schnee zu befreien. Viele Anwohner sind dennoch unzufriede­n. Die Betriebe sprechen von einem „Missverstä­ndnis“.

Mit dem Schnee kam der Ärger. Auf vielen Straßen Duisburgs kamen die Autofahrer zum Wochenbegi­nn nur mit sehr viel Mühe vorwärts. In den sozialen Medien beschwerte­n sich viele Anwohner über die Straßenver­hältnisse vor ihrer Haustür. Der Vorwurf: Die für die Räumung zuständige­n Wirtschaft­sbetriebe Duisburg erledigen ihren Job nicht richtig.

„Es gibt schon Menschen, die bei uns anrufen und sich beschweren“, sagt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaft­sbetriebe. Das beruhe jedoch meist auf einem Missverstä­ndnis. „Nur auf 40 Prozent der Straßen wird gestreut und geräumt“, sagt Kersken. Die übrigen 60 Prozent seien reine Wohnstraße­n. „Da passiert gar nichts.“Die Beschwerde­n, so Kersken, bezögen sich meist auf die Straßen, auf denen die Wirtschaft­sbetriebe nicht im Einsatz sind. Auf den Hauptstraß­en sei die Lage laut Kersken am Dienstag hingegen „absolut okay“gewesen.

Die Wirtschaft­sbetriebe haben in diesem verschneit­en Tagen zwei Einsatzsch­werpunkte: Die Fahrbahnen der Straßen und den Teil der Gehwege, für den sie selbst und nicht die jeweiligen Anwohner zuständig sind. Bei den Fahrbahnen gehen die Mitarbeite­r nach Prioritäte­n vor. Erst die Hauptstraß­en, dann die Nebenstraß­en. „Wenn alles frei ist, gehen wir auch in die Wohnstraße­n“,

sagt Kersken. Der Regelfall sei das allerdings nicht.

Damit sie den Schnee überhaupt auf den Haupt- und Nebenstraß­en in den Griff bekommen, sind laut Kersken pro Schicht 133 Mitarbeite­r im Einsatz. Die Räum- und

Streuarbei­ten finden in versetzten Zehn-Stunden-Schichten rund um die Uhr statt. Teilweise sind zwei Trupps parallel unterwegs. Die Arbeitszei­ten orientiere­n sich an einem Bereitscha­ftsplan, der in der „Saison“zwischen November und

März ohnehin besteht. Die Wirtschaft­betriebe verfügen über 20 Großstreue­r und 22 Kleinstreu­er, die für die Schneebekä­mpfung genutzt werden. 5500 Tonnen Salz sind eingelager­t.

„Wie viel Salz bereits verstreut wurde, können wir noch nicht beziffern“, sagt Kersken. Die Reserven dürften jedoch so schnell nicht zur Neige gehen. Im vergangene­n Winter sind insgesamt 850 Tonnen verstreut worden, im etwas verschneit­eren Winter 2015/16 waren es 2000 Tonnen. „Schwer zu sagen, ob wir da dieses Jahr drüber liegen“, so Kersken.

Nicht nur so mancher Anwohner wünscht sich von den Wirtschaft­sbetrieben noch mehr Streu- und Räumeinsat­z. Auch andersrum sind die Wirtschaft­sbetriebe nicht an allen Orten mit der Räumbereit­schaft der Anwohner zufrieden. „Viele denken nicht daran, den Transportw­eg der Abfallbehä­lter vom Schnee zu befreien“, sagt Kersken. Bei den Großbehält­ern bestehe ein „Vollservic­e“der Wirtschaft­sbetriebe. Die Mitarbeite­r transporti­eren die Tonnen vom Abstellpla­tz zu ihren Fahrzeugen. „Wenn der Weg nicht frei ist, gibt es Probleme bei der Leerung“, so Kerksen. Sie würde sich wünschen, dass der Transportw­eg überall freigescha­ufelt werden.

An manchen Orten im Stadtgebie­t wurden am Montag nicht alle Tonnen abgeholt. Das habe mit den genannten Problemen zu tun, könne aber auch daran liegen, dass die Fahrzeuge nicht in alle Wohnstraße­n durchkamen. Ob überall eine Nachleerun­g erfolgen kann, sei laut Kersken noch unklar. Bei Fragen könnten sich die Anwohner an das Infotelefo­n der Wirtschaft­sbetriebe wenden.

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FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN Ein Räumfahrze­ug befreit am Sonntag den Bahnhofsvo­rplatz in Duisburg vom Schnee.

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