Räumdienst im Dauereinsatz
Rund um die Uhr sind die Wirtschaftsbetriebe Duisburg in diesen Tagen unterwegs, um Straßen und Gehwege vom Schnee zu befreien. Viele Anwohner sind dennoch unzufrieden. Die Betriebe sprechen von einem „Missverständnis“.
Mit dem Schnee kam der Ärger. Auf vielen Straßen Duisburgs kamen die Autofahrer zum Wochenbeginn nur mit sehr viel Mühe vorwärts. In den sozialen Medien beschwerten sich viele Anwohner über die Straßenverhältnisse vor ihrer Haustür. Der Vorwurf: Die für die Räumung zuständigen Wirtschaftsbetriebe Duisburg erledigen ihren Job nicht richtig.
„Es gibt schon Menschen, die bei uns anrufen und sich beschweren“, sagt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Das beruhe jedoch meist auf einem Missverständnis. „Nur auf 40 Prozent der Straßen wird gestreut und geräumt“, sagt Kersken. Die übrigen 60 Prozent seien reine Wohnstraßen. „Da passiert gar nichts.“Die Beschwerden, so Kersken, bezögen sich meist auf die Straßen, auf denen die Wirtschaftsbetriebe nicht im Einsatz sind. Auf den Hauptstraßen sei die Lage laut Kersken am Dienstag hingegen „absolut okay“gewesen.
Die Wirtschaftsbetriebe haben in diesem verschneiten Tagen zwei Einsatzschwerpunkte: Die Fahrbahnen der Straßen und den Teil der Gehwege, für den sie selbst und nicht die jeweiligen Anwohner zuständig sind. Bei den Fahrbahnen gehen die Mitarbeiter nach Prioritäten vor. Erst die Hauptstraßen, dann die Nebenstraßen. „Wenn alles frei ist, gehen wir auch in die Wohnstraßen“,
sagt Kersken. Der Regelfall sei das allerdings nicht.
Damit sie den Schnee überhaupt auf den Haupt- und Nebenstraßen in den Griff bekommen, sind laut Kersken pro Schicht 133 Mitarbeiter im Einsatz. Die Räum- und
Streuarbeiten finden in versetzten Zehn-Stunden-Schichten rund um die Uhr statt. Teilweise sind zwei Trupps parallel unterwegs. Die Arbeitszeiten orientieren sich an einem Bereitschaftsplan, der in der „Saison“zwischen November und
März ohnehin besteht. Die Wirtschaftbetriebe verfügen über 20 Großstreuer und 22 Kleinstreuer, die für die Schneebekämpfung genutzt werden. 5500 Tonnen Salz sind eingelagert.
„Wie viel Salz bereits verstreut wurde, können wir noch nicht beziffern“, sagt Kersken. Die Reserven dürften jedoch so schnell nicht zur Neige gehen. Im vergangenen Winter sind insgesamt 850 Tonnen verstreut worden, im etwas verschneiteren Winter 2015/16 waren es 2000 Tonnen. „Schwer zu sagen, ob wir da dieses Jahr drüber liegen“, so Kersken.
Nicht nur so mancher Anwohner wünscht sich von den Wirtschaftsbetrieben noch mehr Streu- und Räumeinsatz. Auch andersrum sind die Wirtschaftsbetriebe nicht an allen Orten mit der Räumbereitschaft der Anwohner zufrieden. „Viele denken nicht daran, den Transportweg der Abfallbehälter vom Schnee zu befreien“, sagt Kersken. Bei den Großbehältern bestehe ein „Vollservice“der Wirtschaftsbetriebe. Die Mitarbeiter transportieren die Tonnen vom Abstellplatz zu ihren Fahrzeugen. „Wenn der Weg nicht frei ist, gibt es Probleme bei der Leerung“, so Kerksen. Sie würde sich wünschen, dass der Transportweg überall freigeschaufelt werden.
An manchen Orten im Stadtgebiet wurden am Montag nicht alle Tonnen abgeholt. Das habe mit den genannten Problemen zu tun, könne aber auch daran liegen, dass die Fahrzeuge nicht in alle Wohnstraßen durchkamen. Ob überall eine Nachleerung erfolgen kann, sei laut Kersken noch unklar. Bei Fragen könnten sich die Anwohner an das Infotelefon der Wirtschaftsbetriebe wenden.