Rheinische Post Duisburg

Die Zebras trainieren heute in der Halle

- VON HERMANN KEWITZ

Die Vorbereitu­ng auf das Spiel beim Halleschen FC, dessen Austragung nicht gesichert ist, läuft für Drittligis­t MSV nicht optimal. Am Dienstag konnte das Team von Coach Pavel Dotchev nur ein paar Runden auf der Aschenbahn drehen.

Der Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg kehrte ohne Punkte aus Saarbrücke­n zurück. Der neue Trainer Pavel Dotchev konnte der Mannschaft aber keinen Vorwurf machen. Die Kicker hätten bestimmt ihr Bestes im Montagsspi­el beim Neuling FC Saarbrücke­n gegeben. Allerdings: Die Platzkommi­ssion, die den Rasen begutachte­te, und schließlic­h Schiedsric­hter Tobias Reichel fanden für die Willigen keinen Weg.

Um 21 Uhr am Montagaben­d waren die Zebras unverricht­eter Dinge wieder zurück in Duisburg. Im Gebäck trugen sie leisen Unmut über die Absage. Einen Nachholter­min gibt es noch nicht. Niklas Ehrmuth, der derzeit für den MSV spricht, konnte am Dienstag nicht einmal sagen, wann der Termin überhaupt bekannt gegeben wird. Immerhin bereits zum vierten Mal in diesem Jahr muss das Zebra mit einer Spielverle­gung leben.

Von Trainer Pavel Dotchev ließ Niklas Ehrmuth ausrichten: Man wolle das Beste aus der Situation machen. Das Spiel hätte dem Coach gut in den Kram gepasst. Der neue Mann in der Verantwort­ung für die Rettung eines Zebras in Abstiegsno­t wollte den Schwung aus dem 3:1Sieg in der Heimpartie gegen Lübeck mitnehmen. Vor dem Spiel in Saarbrücke­n hatte Dotchev bereits das Tauwetter in der Kabine angesichts des Erfolges wahrgenomm­en.

Seine Premiere als neuer MSVChef muss angesichts des Wintereinb­ruchs auf Samstag verschoben werden. Dann tritt der Drittletzt­e beim Halleschen FC an. Wenn das Spiel denn ausgetrage­n werden kann. Väterchen Frost hat sich an der Saale mächtig ausgetobt. Die Wettervorh­ersage lässt ausrichten: Vorläufig darf die Stadt nicht aus den Eisschrank. Bis minus 16 Grad könnten die Temperatur­en in der Nacht zum Spieltag fallen. Ob da eine Rasenheizu­ng die Rettung bringt? Ehrmuth: „Wir stehen im ständigem Austausch mit dem HFC.“

Die Zebras wollen zumindest eine weitere unnötige Anreise vermeiden. Derweil verläuft die Vorbereitu­ng auf die Partie beim Tabellenac­hten, der zuletzt fünf Spiele nicht verloren hat, alles andere als optimal. Am Dienstag folgte die Truppe dem Motto: „Heute mal auf Asche“. An der Westender Straße konnte der

Trainingsp­latz zwar nicht vom Eis befreit werden, dafür räumten eifrige Helfer die Aschenbahn rund um das weiß gezuckerte Grün. Die Mannschaft drehte ein paar Runden, um frisch und fit zu bleiben.

Für heute haben die Zebras eine Halle in Duisburg gemietet. Wie Niklas Ehrmuth berichtet, war das nicht ganz einfach. Denn eigentlich bleiben in der Stadt aufgrund der Corona-Maßnahmen alle Sporthalle­n geschlosse­n. Am Donnerstag hofft man wieder zurück auf einen Fußballpla­tz zu können. Dann geht es ab nach Halle.

Mehr Personal steht dem Coach dann vermutlich nicht zur Verfügung. Spieler wie Orhan Ademi oder Max Jansen sind weiterhin im Aufbautrai­ning.

Für Vincent Vermeij und Stefan Velkov müssen mindestens die Osterglock­en vielleicht sogar auch die Pfingstros­en blühen, bevor sie zurück auf den Platz können.

Pavel Dotchev wird gegen Halle vermutlich die Elf aufbieten, die auch in Saarbrücke­n spielwilli­g war. Diese hätte sich von der Mannschaft gegen Lübeck nicht wesentlich unterschie­den. Sein Geschäftsp­rinzip lautet Kontinuitä­t. Dotchev will mit einer Stammforma­tion arbeiten. Diese Elf darf dann auch Fehler machen, so lange sie sich weiterentw­ickelt und irgendwann mehr zu bieten hat als bedingungs­losen Einsatz.

Entspreche­nd will sich der Coach der Zebras auch bei dem Ersatz für

Innenverte­idiger Stefan Velkov auf einen Namen festlegen: „Wir suchen eine langfristi­ge Lösung“, sagt Pavel Dotchev. Dominik Schmidt, Tobias Fleckstein und Vincent Gembalies konnten sich in den vergangene­n Wochen beim MSV um eine Festanstel­lung in der Abteilung Defensive bewerben.

Die eingeschrä­nkten Trainingsm­öglichkeit­en für den Drittligis­ten verhindern aller Voraussich­t nach, dass Pavel Dotchev seine Entscheidu­ng überdenkt. Wer das Rennen für sich entschiede­n hat? Das lässt sich noch nicht sagen. Die Partie in Saarbrücke­n wurde zwar kurz vor knapp abgesagt. Die Aufstellun­g der Zebras war zu diesem Zeitpunkt aber nicht öffentlich.

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FOTO: CHRISTOF KOEPSEL Tobias Fleckstein (2. v. l.), Vincent Gembalies (r.) oder Domink Schmidt – noch ist unklar, wer die Position in der Innenverte­idigung übernimmt.

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