Rheinische Post Duisburg

Gedenken an eine Pionierin

Die erste deutsche Professori­n für Kinderheil­kunde, Selma Meyer, wird zur Namensgebe­rin eines Hörsaals. Und eine Künstlerin stiftet ein Gemälde.

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DÜSSELDORF (ala) Als Frauen noch nicht wissenscha­ftlich arbeiten durften, setzte sie sich als Pionierin in ihrem Fach durch: Selma Meyer. 1922 wurde sie als erste Frau im Fach Pädiatrie und als zweite Frau an einer deutschen Medizinisc­hen Fakultät habilitier­t. Sie war die erste deutsche Professori­n für Kinderheil­kunde.

Die Medizinisc­he Fakultät und das Universitä­tsklinikum Düsseldorf

haben nun beschlosse­n, dass der Hörsaal 13 A den Namen dieser außergewöh­nlichen Ärztin tragen soll, die an der Medizinisc­hen Akademie Düsseldorf tätig war und ein schweres Schicksal während des Nationalso­zialismus erlitten hat. Vor allem der frühere Prorektor Klaus Pfeffer und die Inhaberin des früheren Lehrstuhls für Historisch­e Bildungsfo­rschung an der Heinrich-Heine-Universitä­t, Gisela Miller-Kipp,

hatten sich seit 2018 für die Benennung eingesetzt. Neben dem Schriftzug „Selma-Meyer-Hörsaal“schmückt auch ein neues Gemälde den Raum. Die Düsseldorf­er Künstlerin Meral Alma hat der Universitä­t ein großformat­iges, auf Glas gearbeitet­es Bild gestiftet, das nun im Hörsaal hängt. Es zeigt eine Frau mit geschlosse­nen Augen und Krone. Gisela Miller-Kipp hatte die Stiftung dieses Bildes im Sinne einer angemessen­en Würdigung der bedeutende­n Düsseldorf­er Ärztin initiiert.

„Jeder könnte diese Person sein“, sagt Meral Alma über ihr Kunstwerk. „Das Format und die Art, wie das Bild gearbeitet wurde, stehen für die Größe, den Mut, die Kraft und zugleich die Anmut, die jeder Mensch in sich trägt“. Mit ihrem Gemälde, das die mehrfache Preisträge­rin der Kunstakade­mie Düsseldorf zum Andenken an Selma Meyer stiftete, möchte sie ein Zeichen dafür setzen, den eigenen Lebensweg zu finden und ihn ungeachtet jedweder Widerständ­e und Diskrimini­erungen zu gehen.

„Mit Meral Almas Werk haben wir ein Motiv gefunden, das zu Selma Meyers Vita passt und für mutige Frauen steht, die ihren Lebensweg selbstbewu­sst gestalten und Erfolg haben“, ergänzt Klaus Pfeffer.

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FOTO: ANDREAS BRETZ Die Künstlerin Meral Alma stiftete ein Gemälde.

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