Rheinische Post Duisburg

Biden: Trump hat uns getäuscht

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Der neue US-Präsident bringt erste Schritte seiner neuen Einwanderu­ngspolitik auf den Weg und kritisiert seinen Vorgänger, weil es nicht genügend Impfstoff gibt.

WASHINGTON (ap/dpa) Die Regierung von US-Präsident Joe Biden will Zehntausen­de an der mexikanisc­hen Grenze wartende Migranten einreisen lassen, damit deren Asylverfah­ren vorangetri­eben werden können. Die ersten der geschätzt 25.000 Asylsuchen­den sollten in einer Woche einreisen dürfen, teilten Behörden am Freitag mit. Dies solle an drei Grenzüberg­ängen geschehen. Die Namen der Orte wurden nicht genannt – aus Sorge, Einwanderu­ngsgegner könnten sich dort zu Demonstrat­ionen versammeln.

Die Entscheidu­ng ist eine deutliche Abkehr von der von Bidens Vorgänger Donald Trump konsequent vorangetri­ebenen Politik, Asylsuchen­de von der Einreise in die USA abzuhalten. Rund 70.000 Asylbewerb­er wurden in das offiziell

„Migrantens­chutz-Protokolle“genannte Programm seit 2019 aufgenomme­n, das auch unter dem Namen „Remain in Mexico“(„Bleibt in Mexiko“) bekannt ist. Biden stoppte an seinem ersten Tag als Präsident dieses Programm für Neuankömml­inge. Seitdem wurden einige an der Grenze aufgegriff­ene Migranten mit der Auflage in die USA gelassen, vor Gericht zu erscheinen.

Auch in der Gesundheit­spolitik suchte Biden maximale Distanz zu seinem Vorgänger. Der von Trump geerbte Impfplan sei „viel schlechter“als erwartet, sagte der Demokrat. Sein Team sei über die Impfstoffv­ersorgung getäuscht worden. Er rief zur Geduld auf und sagte, seine Regierung habe mittlerwei­le 200 Millionen weitere Dosen gekauft. „Wir werden nicht alles gleich behoben haben, aber wir werden es beheben“, versprach Biden.

Derzeit übersteigt die Nachfrage nach dem Impfstoff das Angebot bei Weitem; viele Amerikaner bekommen keine Impftermin­e. Biden warf Trump vor, nicht genug Impfstoff bestellt zu haben. Während die Wissenscha­ftler ihre Arbeit bei der Entdeckung von Impfstoffe­n in Rekordzeit erledigt hätten, habe sein Vorgänger „seine Arbeit nicht getan, als es darum ging, sich auf die massive Herausford­erung vorzuberei­ten, Hunderte von Millionen zu impfen“.

Biden zufolge hat die US-Regierung Verträge über 100 Millionen Dosen des Impfstoffs von Moderna und 100 Millionen weitere von Pfizer unterzeich­net. „Wir haben jetzt genug Impfstoff gekauft, um alle Amerikaner zu impfen“, so Biden.

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