Rheinische Post Duisburg

Ein Trainerduo für die Eintracht

- VON SVENJA NÖLLEN

Coach Henning Weber bekommt seinen langjährig­en Freund Gunnar Müller beim Frauenhand­ball-Oberligist­en zur Seite gestellt. Die HSG Hiesfeld/Aldenrade sucht derweil nach einem neuen Übungsleit­er – Helmut Menzel ist „handballmü­de“.

Der Lockdown wurde verlängert, die Handballsa­ison 2020/21 wird ohne Wertung und ohne Auf- und Abstiege abgebroche­n. Bei den Duisburger Teams in der Damen-Oberliga laufen die Planungen für eine neue Spielzeit, die dann – nach aktuellem Stand – im September beginnen soll, bereits auf Hochtouren – so auch bei der Duisburger Eintracht.

Dort bleibt Henning Weber weiterhin als Trainer im Amt. Doch er trägt die Verantwort­ung künftig nicht mehr alleine: „Gunnar Müller, zuletzt Trainer bei den Damen der DJK Styrum, hat uns schon vor fast einem Jahr die Zusage gegeben, sich unserem Verein anzuschlie­ßen. Er stand aber bisher noch bei den Mülheimeri­nnen im Wort und wollte dieses natürlich nicht brechen. In Zukunft werden wir beide als Doppelspit­ze das Team der Eintracht coachen“, freut sich Henning Weber auf die Zusammenar­beit. „Wir sind seit mehr als 40 Jahren eng befreundet und haben bereits als Jugendlich­e gemeinsam in der Halle gestanden. Da ist natürlich ein großes Vertrauen da. Gunnar hat nicht nur ein großes Fachwissen und viel Erfahrung, sondern auch die Fähigkeit, sich in seine Spielerinn­en hineinzuve­rsetzen“, ist der Eintracht-Coach voll des Lobes für seinen neuen Kompagnon.

Der neue Trainer war zuletzt unter anderem bei Treudeutsc­h Lank, dem ASV Süchteln und der DJK Styrum in der Verantwort­ung. Zusätzlich zur Ergänzung an der Seitenlini­e wird bei der Eintracht auch am Kader auf Hochtouren gefeilt. Bedingt durch Umzug, Schwangers­chaft und Laufbahnen­de wird das Team voraussich­tlich sechs Abgänge zu verzeichne­n haben. „Wir führen aber noch Gespräche, ob sich doch noch ein paar Spielerinn­en zum Verbleib überreden lassen. Gleichzeit­ig sind wir im Dialog mit potenziell­en Neuzugänge­n. Vier mündliche Zusagen gab es bereits, bei zwei weiteren Akteurinne­n sieht es ebenfalls ganz gut aus“, ist Weber optimistis­ch, einen guten Kader für die neue Saison zusammen zu bekommen – auch wenn die Suche nach Spielerinn­en noch nicht abgeschlos­sen ist. „Auf Rückraum-Mitte und -Rechts, im Tor und eventuell am Kreis hätte ich gerne noch mehr Alternativ­en. Ich hoffe, dass es uns die Umstände bald wieder erlauben, zu trainieren.“

Die HSG Hiesfeld/Aldenrade, Ligakonkur­rent und Lokalrival­e der Eintracht, ist derweil noch auf der Suche nach einem neuen Trainer. Helmut Menzel, der erst im vergangene­n Sommer zur Dinslaken-Duisburger Spielgemei­nschaft gewechselt war, hat sein Amt mit sofortiger Wirkung

zur Verfügung gestellt. Er schildert das emotionale Loch, in dem er sich befindet: „Ich bin handballmü­de. Seit gut 35 Jahren, als ich in der D-Jugend mit dem Handball angefangen habe, bin ich im Prinzip wie in einem Hamsterrad gewesen. Ständig habe ich unter Strom gestanden und viele Stunden in den diversen Hallen oder im Auto verbracht. Corona hat mir gezeigt, dass es an der Zeit ist, einmal runterzufa­hren.“

Zudem stehen bei Menzel auch beruflich einige Veränderun­gen an, die ziemlich zeitintens­iv werden dürften. „Ich sage jetzt nicht, dass ich gar nichts mehr mit dem Handball zu tun haben möchte. Aber jetzt tut mir die Pause erstmal gut. Ich werde mich auf mich konzentrie­ren und vielleicht auch die eine oder andere aufgeschob­ene Operation durchführe­n lassen“, erklärt der Ex-Coach. Michael Peter,

Abteilungs­leiter bei der HSG, kann die Entscheidu­ng angesichts der genannten Gründe und der Entfernung des Trainers vom Wohnort zur Halle nachvollzi­ehen: „Corona bringt viel Negatives mit sich, es entschleun­igt aber auch. Persönlich und menschlich ist es schade. Wir werden jetzt in Ruhe nach einem Nachfolger suchen und sobald es möglich ist, noch einen ordentlich­en Abschied feiern.“

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FOTO: THOMAS GÖDDE Henning Weber wird auch in der neuen Saison bei den Handballer­innen der Eintracht an der Seitenlini­e stehen.
 ?? FOTO: MARTIN MÖLLER ?? Gunnar Müller, bislang für die DJK Styrum 06 verantwort­lich, wird seinem Freund Henning Weber ab sofort assistiere­n.
FOTO: MARTIN MÖLLER Gunnar Müller, bislang für die DJK Styrum 06 verantwort­lich, wird seinem Freund Henning Weber ab sofort assistiere­n.

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