Rheinische Post Duisburg

Kritik an Pusch ist unangebrac­ht

- Albert Waldhoff Düsseldorf Wolfgang Küppers Erkelenz

verwenden, werden in naher Zukunft verlässlic­here Zahlen zum Wirksamkei­tsgrad vorliegen. Die Entscheidu­ng der Ständigen Impfkommis­sion (Stiko), ohne Zeitnot zu entscheide­n, über 65-Jährige sollten nicht mit dem Astrazenec­a-Vakzin geimpft werden, halte ich für kurzsichti­g und skandalös. Frühestens wird es diesen Impfstoff in kleinen Mengen ab März in Deutschlan­d geben, und bis dahin ist Zeit, neue Daten zu studieren. Aus Großbritan­nien, wo auch anständig sequenzier­t wurde, um Virus-Mutationen auf die Spur zu kommen. Die Stiko, man erinnere sich, war auch für das Grippeschu­tz-Impfdesast­er 2018/2019 verantwort­lich, als sie nur eine Dreifach-Schutzimpf­ung empfahl, ganz im Gegensatz zum Gesundheit­sministeri­um in Sachsen, wo man sich eindeutig für eine Vierfach-Variante aussprach. Dies hat Tausende von zusätzlich­en Todesfälle­n

Mir tun die engagierte­n Akteure der Impfteams leid. Die sind schuldlos am Desaster beim Impfstart! Es ist müßig, nach Schuld und Sühne zu rufen. Der fehlende Impfstoff muss nun mit allen Mitteln beschafft werden. Aber ein Parteivors­itzender, der dieses Chaos als gelungene Arbeit ansieht, ist naiv oder unverschäm­t. Er trifft mich bei der nächsten Wahl!

Ich kann teils verstehen, dass man es eilig hat, aber man kann eine Sache wie die Terminverg­abe auch schlechtre­den. Seit Tagen überall Berichte von Menschen, die auf Biegen und Brechen einen Termin haben wollen. Die Tage davor wurde immer betont: „Jeder bekommt einen Termin, rufen Sie nicht alle in den ersten Tagen an.“Es ist unfassbar, welch einen Umgang wir hier in diesem Land mittlerwei­le pflegen. Alles wird schlechtge­redet, jeder kann es besser als die Politiker. Das Einzige, was absolut schlecht ist, sind die unterschie­dlichen

Wie weit weg vom „normalen Volk“sind beim Thema Impfen unsere „hohen“Politiker, dass sie sich erdreisten, die sogenannte Wut-Rede von Landrat Pusch zu kritisiere­n und zurückzuwe­isen? Da sagt jemand, der von Beginn der Pandemie an kontinuier­lich versucht, den richtigen Weg zu gehen, die Wahrheit und nennt das Versagen der zuständige­n Politiker schonungsl­os beim Namen. Und was passiert? Er erntet unangebrac­hte Kritik. Herr Pusch, lassen Sie sich nicht verbiegen oder entmutigen, bleiben Sie das Sprachrohr vieler Bürger, die genauso unzufriede­n sind wie Sie.

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FOTO: MARKUS SCHOLZ/DPA Prostituti­on ist ein millionens­chweres Geschäft. Das Nordische Modell könnte der Branche die Grundlage entziehen.

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