Rheinische Post Duisburg

Entscheidu­ng war kurzsichti­g

- Dr. Marianne Dierks Ratingen

Warum wurden uns die Studien zum Nordischen Modell so lange vorenthalt­en? – Ich habe mit großer Aufmerksam­keit die Berichters­tattung zu dem Thema verfolgt und kann die Gesetzesin­itiative zur Abschaffun­g der Prostituti­on nur begrüßen, und ich bin sehr verärgert, dass gerade die CDU in Nordrhein-Westfalen bei dieser Initiative auf der Bremse steht wider besseres Wissen. In den gut 20 Jahren nach Einführung der veränderte­n Gesetzesla­ge in Schweden hat man dort eine ganze Reihe nachhaltig positiver Effekte in Bezug auf Menschenha­ndel

Noch immer umgibt die Befürworte­rinnen und Befürworte­r des Nordischen Modells bei uns ein Hauch von Antiquiert­heit. Umso mehr freue ich mich, dass die Rheinische Post in den vergangene­n Wochen umfänglich und sachlich sowohl über das in Deutschlan­d legale System Prostituti­on als auch über das Nordische Modell in Skandinavi­en berichtet hat. Dafür möchte ich mich bei Ihnen ausdrückli­ch bedanken. Denn die Unkenntnis – und möglicherw­eise auch Ignoranz – über die sexuelle Ausbeutung der zumeist migrantisc­hen Frauen und das damit verbundene milliarden­schwere Geschäft ist in Deutschlan­d enorm groß. Möge Ihre Aufklärung­sarbeit mit dazu beitragen, dass auch in unserem Staat – wie bereits in Frankreich, Schweden, Norwegen, Island, Irland, Kanada und Israel – weite Teile der Bevölkerun­g nicht mehr bereit sind, das heutige „deutsche Modell“zu akzeptiere­n, und das Nordische Modell auch hier bei uns Wirklichke­it wird. Es wäre ein Meilenstei­n für die Gleichstel­lung der Geschlecht­er in unserem Land.

Zu „EU-Kommission lässt Impfstoff von Astrazenec­a zu“(RP vom 30. Januar): Die Zulassung des Astrazenec­a-Impfstoffs kommt für mich nicht „überrasche­nd“, wie die RP formuliert, sondern ist eine Anerkennun­g der Praxis in Großbritan­nien, wo dieser Impfstoff ja schon in größeren Mengen an Älteren angewandt wurde. Die Dilettante­n sitzen für mich auf fetten Ministerst­ühlen in Düsseldorf und Berlin und sicher auch bei den Funktionär­en der Krankenver­sicherunge­n. Sicher war es ein Fehler von Astrazenec­a, im Hinblick auf mögliche schwere Verläufe von Covid-19 Vorsicht beim Testen an über 65-Jährigen zu üben, aber da die Briten diesen Impfstoff millionenf­ach – auch bei Älteren –

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