Rheinische Post Duisburg

Chinagesch­äft des Hafens boomt

- VON MIKE MICHEL

Der Warenverke­hr auf der Schiene mit China ist für Duisport 2020 um 70 Prozent gestiegen. Auch beim Containeru­mschlag gab es mit fünf Prozent wieder ein Plus. Künftig sollen mehr Güter von der Straße auf die Schiene.

Rekord trotz Pandemie: Mit 4,2 Millionen Standard-Containern hat der Duisburger Hafen im vergangene­n Jahr den Umschlag in diesem Bereich um fünf Prozent gesteigert. 2019 hatte der Umschlag bei rund vier Millionen Standard-Containern gelegen. Der Container-Umschlag macht inzwischen mit 55 Prozent deutlich mehr als die Hälfte des Gesamtschl­ags im Duisburger Hafen aus. Insgesamt war der Umschlag mit knapp 59 Millionen Tonnen leicht rückläufig. 2019 waren noch mit rund 61,1 Millionen Tonnen drei Prozent mehr Güter umgeschlag­en worden. Der Grund sei vor allem der Rückgang bei den Kohleumsch­lägen, die schon seit Jahren rückläufig sind.

Besonders stark angestiege­n ist dagegen das Warengesch­äft des Duisburger Hafens mit China. Hier ist ein Zuwachs um 70 Prozent zu verzeichne­n, wie Duisport am Montag mitteilte. 2019 fuhren zwischen Duisburg und China im Durchschni­tt 35 bis 40 Züge pro Woche. Ab dem zweiten Quartal 2020 registrier­te der Hafen dann einen Anstieg auf bis zu 60 Züge zu verschiede­nen Zielen in China. Auch beim Geschäft mit Osteuropa, zum Beispiel mit erweiterte­n Trailer-Verbindung­en nach Polen, habe es Steigerung­en gegeben, so der Hafen.

„Die Zuwächse im Containerg­eschäft sind nicht allein pandemiebe­dingten Nachholeff­ekten geschuldet“, erklärte Hafen-Chef Erich Staake. Bereits im April, also während des ersten Lockdowns, habe man das Zugangebot auf weitere Ziele in China erweitert. Diese Strategie habe sich bereits in der zweiten Jahreshälf­te ausgezahlt. Staakes Fazit: „Wir haben unsere Position als bevorzugte­r Zielpunkt für osteuropäi­sche und asiatische Güterverke­hre nach Europa systematis­ch ausgebaut.“

2021 plant Duisport nun, die Güterverke­hre aus Osteuropa, die meist per Lkw, Sattelzug oder Trailer über die Straßen rollen, mehr auf die Schiene zu verlagern. Dabei ist der Hafen über die Beteiligun­g an der Duisburger Infrastruk­turgesells­chaft (DIG) an Straßenaus­bauten wie der Umgehungss­traße und der Querspange Walsum/ Hamborn selbst damit befasst, die

Lkw-Verkehre für Anwohner erträglich­er zu machen. Bekanntlic­h sorgen aber auch die Lkw-Verkehre von und nach Logport I in Rheinhause­n immer wieder für Beschwerde­n. Ob eine fortgeführ­te Tangente vom Logport-Gelände durch das Rheinvorla­nd mit direkter Anbindung an die A 40 in Homberg hier für Abhilfe sorgen könnte, wird zurzeit geprüft. SPD-Fraktionsc­hef Bruno Sagurna hatte sie zuletzt als „unverzicht­bar“bezeichnet, die Grünen sehen dies wohl deutlich skeptische­r. Der Bau einer Tangente könnte daher einer der Knackpunkt­e bei den Koalitions­gesprächen von SPD und Grünen sein.

Von großen Ansiedlung­en wie zum Beispiel der Logistik-Riesen DSV und Maersk auf dem Logport-VI-Gelände

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FOTO: DUISPORT Container dominieren das Bild: Mehr als die Hälfte des Gesamtschl­ags entfielen 2020 auf diesen Bereich.
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FOTO: KRISCHER Mit dem Ergebnis für 2020 ist Erich Staake zufrieden.

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