Der Blick vor die Tür
in Walsum verspricht sich der Hafen weitere Wachstumsimpulse.
Allerdings herrscht bei Duisport eine gewisse Unsicherheit, was die wirtschaftliche Entwicklung 2021 betrifft. „Da die Impfstrategien in den Ländern der EU deutlich schlechter anlaufen als in den USA oder Großbritannien, müssen wir auf unserem Heimatmarkt mit Nachfrageeinbußen und weiteren Einschränkungen durch Lockdowns rechnen“, so Staake. Bei der Logistik, die durch kleine und mittlere Unternehmen geprägt sei, könne eine weitere Verunsicherung der Verbraucher negative Folgen haben, befürchtet er. Man sei 2021 daher keinesfalls „über den Berg“.
Die Zahlen des vergangenen Jahres beim Duisburger Hafen sind fast so, als hätte es keine Pandemie und keinen Lockdown gegeben. Die breite Aufstellung der Geschäftsbereiche macht sich bezahlt. Der Umsatz und die Sicherung von zigtausend Arbeitsplätzen, die direkt oder indirekt vom Hafen abhängen, sind schon seit vielen Jahren bedeutende Faktoren im Wirtschaftsleben unserer Stadt.
Allerdings hat die Infrastruktur nicht Schritt halten können mit der boomenden Entwicklung. Bestes Beispiel ist Logport VI in Walsum: Dort wird das Geschäft schon jahrelang brummen, bevor eine Umgehungsstraße für Entlastung sorgen kann. Und da man Brummifahrer offenbar nicht überzeugen kann, die Straßen zu nutzen, die für sie vorgesehen sind, gibt es gerade auch auf der linken Rheinseite Verkehrsprobleme. Auch fehlende Lkw-Parkplätze, Übernachtungsmöglichkeiten für Fahrer, gerade auch aus Osteuropa, oder sanitäre Anlagen – die Liste ist lang. Nun ist Duisport nicht für alle Missstände verantwortlilch zu machen. Aber wer gute Geschäfte mit China und Osteuropa macht, sollte auch mal einen Blick vor die eigene Haustür werfen. Denn das würde die Akzeptanz im Hinblick auf die Nachteile, die ein Logistikstandort zweifellos hat, deutlich erhöhen.
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