Schwarz ist Präsident der Freigeister
Gernot Schwarz hat in Ruhrort das „Studio 37“eröffnet.
Seit Februar ist er drin, der Fotokünstler Gernot Schwarz in seinem „Studio 37“. Es liegt auf der Fabrikstraße 37 und war bis dato ein Geschäft für Gold- und Pelzankauf. Schwarz hat das Ladenlokal mit der großen Schaufensterfront hübsch renoviert und dezent möbliert und die Wände mit berührenden Bildern versehen. Außerdem liegen weitere Fotos, Schriften und Bücher im Raum verstreut. Derzeit tragen alle dort ausgestellten Fotografien noch seine Handschrift. Doch das, sagt er, würde sich in absehbarer Zukunft ändern.
Bereits jetzt hängt ein großformatiges, farbintensives Bild des Malers Julian Henning an der schwarzen Mittelwand. „Mein Atelier soll Studio und ‚Showroom‘ zugleich sein. Deshalb werde ich immer ein besonderes Kunstwerk, wie auch andere Fotografien neben meinen eigenen temporär hier ausstellen. In Kürze sind zum Beispiel Fotos vom Ruhrorter Fotoclub zu sehen“, erläutert Schwarz sein Vorhaben.
Schwarz ist Jahrgang 1955 und in Homberg geboren. Bis 2010 lebte er in Düsseldorf. Ein Jahr später zog es ihn nach Ruhrort. Seitdem ist er hier und wohnt unweit seines neuen Ateliers auf der Amtsgerichtsstraße. Beruflich war der einst gelernte Starkstromelektriker erst als Betriebselektriker, dann in der Erwachsenenbildung für Energieanlagenund Kommunikationselektronik tätig. Später dann ließ er sich mittels Studium zum Mediengestalter umschulen. Ab 1998 arbeitete er im Marketing, und zwar sowohl im operativen als auch im strategischen Bereich. 1999 kaufte er sich seine erste Digitalkamera.
Fortan waren Kamera und das Fotografieren seine Leidenschaft und Berufung. Er wurde Mitglied im damaligen Berufsverband Bildender Künstler (BBK Düsseldorf ) und hat seitdem den Status eines „Freischaffenden Künstlers“. Das Leben im Duisburger Hafenstadtteil Ruhrort ab 2011 unterstützte seinen Veränderungsprozess dabei flankierend. Mit seinen Fotoarbeiten nahm er nun an Gemeinschaftsausstellungen teil, ob in der „ruhrArt-galerie“, im „Lokal Harmonie“und beim „ruhrKUNSTort“oder im „Künstlerhaus Goldstraße“und in der „Cubus Kunsthalle“der Duisburger Innenstadt.
Mittlerweile hat Schwarz mehrere Fotoapparate, darunter eine kleine „Canon“und zwei hochauflösende „Leicas“. Seitdem diversifiziert und distribuiert er seine Arbeit in der Weise, dass er neben Fotografien jetzt auch Fotobücher und Postkarten realisiert, die Kommunikationsplattform „Ruhrort mittendrin“auf Facebook ins Leben gerufen hat und zuletzt den „Ruhrorter Fotoclub“gründete. „Mein neues Studio soll auch als eine Art ‚Ständige Vertretung des Ruhrorter Fotoclubs im Ruhrpott‘ verstanden werden“, sagt Schwarz etwas schelmisch. „Und ich als ‚Präsident der Freigeister‘ will dabei für Clubatmosphäre sorgen und jegliche Vereinsmeierei außen vor lassen.“
Schon nach wenigen Tagen seiner „Inbetriebnahme“ist sichtbar geworden, wie interessiert und begeistert das „Studio 37“(nicht nur) von den Kreativen angenommen wird und dass dem neuen Kulturort in Ruhrort schon jetzt etwas Kultiges innewohnt.