Karneval@home macht virtuell Stimmung im Steinhof
Gar kein Karneval geht gar nicht: Achnes Kasulke sorgte mit HKD-Präsident Michael Jansen per Livestream für jecken Frohsinn in der Stadt.
Achnes Kasulke hatte am Samstagabend Besen und Putzeimer in die Ecke gestellt. Sie hatte es sich im „äußerst geschmackvoll“eingerichteten Wohnzimmer im großen Ohrensessel bequem gemacht und führte von da aus gemeinsam mit HDK-Präsident Michael Jansen durch die Livestream-Karnevalssendung „Karneval@Home“.
Der Hauptausschuss Duisburger Karneval hatte sich dieses Format ausgedacht, um den Duisburgern auf diesem Wege Karnevalsstimmung zu übermitteln. Die virtuelle Sitzung – übertragen wurde von der Bühne des Huckinger Steinhofs - war für alle eine Premiere, allerdings eine, auf die nicht nur Michael Jansen gerne verzichtet hätte. Aber in Zeiten der Corona - Pandemie ist Kreativität gefragt, die Duisburger Karnevalisten zeigten, dass man trotz der ausgefallenen Session gemeinsam feiern kann. Ulknudel Achnes Kasulke - im richtigen Leben Annette Eßer – war jedenfalls motiviert bis in die Haarspitzen. „Und ich hab zurzeit viele Haarspitzen,
alle in friedhofsblond“, machte sie deutlich - in Zeiten geschlossener Friseursalons durchaus nachvollziehbar. „Karneval@Home“bot einen Mix aus närrischen Video-Einspielern, Grußworten, Live-Schalten und jeckem Bühnenplausch zwischen der niederrheinischen Reinigungsfachfrau und Michael
Jansen.
Dabei hatte es sich nicht nur Achnes Kasulke gemütlich gemacht, auch Jansen fühlte sich wie daheim und entledigte sich nach einiger Zeit seiner Lackschuhe und moderierte in Socken weiter. Kein Problem, man war ja „zuhause“.
Auch Duisburgs OB Sören Link grüßte die Duisburger Karnevalsgemeinde und machte Mut: „Karneval findet in den Herzen statt. Im nächsten Jahr können wir hoffentlich wieder wie gewohnt feiern.“Als Michael Jansen erwähnte, dass Sören Link gerade Vater einer Tochter geworden ist, schloss seine putzwütige Gesprächspartnerin messerscharf: „Dat wird bestimmt ein Funkenmariechen.“
Für jecken Sound sorgten zahlreiche Musikclips bekannter Mundartbands. Dazu zählten die Mönchengladbacher Dröppkes und die Kölsch-Rock-Band „Palaver“. Dass auch Duisburger Musiker sich in Sachen „fetziger Partysongs“nicht zu verstecken brauchen, zeigten Einspieler des Duos „Stark Reduzierte Einzelstücke“. Stark war auch der Auftritt von „Sascha und Tom“, die mit ihrer grandiosen Trommelshow begeistern konnten.
Auch die heimische Karnevalsszene zeigte mit vielen Beiträgen Präsenz. Da war der großartige Auftritt der Showtanz-Formation der TSG Rheinhausen – auch als Videoclip atemberaubend. Imposant waren die Aufnahmen der stolzen Prinzengarde, die musikalisch begleitet vom Regimentsspielmannszug mit Sang und Klang durch die City zog.
Tobias Schneider, der in dieser Session als Stadtprinz ausersehen war, blieb nur die virtuelle Vorstellung seiner Crew übrig. Er wird mit seiner Mannschaft in der nächsten Session durch die Säle ziehen, die Dienstzeit des Prinzen und seines Gefolges wurde um ein Jahr verlängert. Und die Idee, das Geld für die am Rosenmontag eingesparten Süßigkeiten in Schlafsäcke und warme Decken für die Obdachlosen zu investieren, kommt nicht nur bei den Betroffenen gut an.