Betrieb im Impfzentrum pendelt sich ein
Rund 2100 über 80-Jährige sind in der vergangenen Woche im Impfzentrum des Kreises Wesel geimpft worden. Seit Mittwoch stehen auch größere Kontingente des Impfstoffs von Astrazeneca zur Verfügung.
KREIS WESEL Nach Kommunikationspannen, Missverständnissen und daraus resultierenden langen Warteschlagen vor dem Eingang am vergangenen Mittwoch pendelt sich der Betrieb am und im Corona-Impfzentrum in der Weseler Niederrheinhalle ein. RP-Leser Johannes Schütt aus Alpen etwa berichtet von genügend freien Parkplätzen, freundlichem Personal und einer schnellen, reibungslosen Abwicklung am Samstag.
Rund 2100 Bürger aus dem Kreis Wesel, die 80 Jahre oder älter sind, sind in der vergangenen Woche, seit das Zentrum am 8. Februar den Betrieb aufgenommen hat, mit dem Biontech-Impfstoff gegen das Coronavirus geimpft worden. Das hat der Kreis Wesel am Montag mitgeteilt. Die Zahl beziehe sich auf den Stand von Sonntag, 14. Februar, heißt es. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) spricht von insgesamt mehr als 1700 durchgeführten Ü-80-Erstimpfungen im besagten Zeitraum. Nach Angaben des statistischen Landesamtes IT NRW sind knapp 34.000 der insgesamt rund 460.000 Einwohner im Kreis Wesel 80 Jahre oder älter.
Zum Vergleich: Im Impfzentrum des Kreises Kleve wurden vom Start am Montag vor einer Woche bis zum vergangenen Sonntag 1236 möglichen Impfdosen an Über-80-Jährige „verimpft“. Bekanntlich stehe derzeit nur eine begrenzte Menge des Impfstoffs von Biontech/Pfizer für die Impfung dieser Personengruppe zur Verfügung, heißt es dort.
Zusätzlich haben die Impfzentren ab Mittwoch, 10. Februar, aber auch größere Sonderkontingente des Impfstoffs von Astrazeneca erhalten. Diesen Impfstoff bekommen ausschließlich Menschen zwischen 18 und 64 Jahren verabreicht, die in bestimmten Berufsgruppen der höchsten Priorität tätig sind. Dazu gehören zum Beispiel Mitarbeitende der ambulanten Pflegedienste, der Tagespflegeeinrichtungen, der Hospize und des Rettungsdienstes.
Im Kreis Wesel seien in der vergangenen Woche über das Impfzentrum so rund 230 Mitglieder des Rettungsdienstpersonals mit dem Impfstoff von Astrazeneca immunisiert worden, teilt die Verwaltung mit. Außerdem wurden rund 250 Mitarbeitende von Pflegediensten über die mobile Impfeinrichtung des Kreises geimpft.
Auch die Erstimpfung für 4282 Bewohner/innen und 4631 Beschäftigte in allen 58 stationären Altenpflegeeinrichtungen sind laut Kreis jetzt abgeschlossen. Weil die Lieferung des Biontech-Impfstoffs Ende Januar stockte, hatte das NRW-Gesundheitsministerium einen vorübergehenden Impfstopp verhängt. Unter anderem konnte in drei Seniorenheimen in Moers bis Anfang Februar kein einziger Bewohner geimpft werden. Auch der Start der Impfzentren musste verschoben werden. Mittlerweile hat sich die Liefersituation entspannt.
Die zweite Impfung haben im Kreis Wesel bereits 3487 Bewohner/ innen und 3851 Beschäftigte in 47 stationären Einrichtungen erhalten. So teilt es das Gesundheitsamt mit. Anfang März sollten nach derzeitigen Planungen dann auch die Zweitimpfungen aller Bewohner/innen mit Beschäftigten der Pflegeeinrichtungen abgeschlossen sein, heißt es.
Unterdessen wurden im Kreis Kleve vom 10. bis 14. Februar 1150 berechtigte Personen der Impfpriorität 1 mit dem Astrazeneca-Impfstoff geimpft. 6533 Personen (87 Prozent) in Altenpflegeeinrichtungen im Kreis Klever Gebiet hätten seit dem Impfstart am 27. Dezember ihre Erstimpfung erhalten, heißt es. Die Zweitimpfungen bekamen bislang 3350 Berechtigte (45 Prozent), teilt der Kreis Kleve mit.
Laut KVNo wurden im Kreis Wesel für Februar insgesamt circa 5310 Termine an Ü80-Impflinge vergeben. Eine Auswertung für März und auch April liege noch nicht vor.