Rheinische Post Duisburg

Dominante Fortuna verschenkt wichtige Punkte

Beim 0:0 in Sandhausen liegen die Düsseldorf­er in fast allen Statistike­n klar vorn. Nur nicht in der entscheide­nden.

- VON BERND JOLITZ

SANDHAUSEN Es ist eine Frage für die Fußball-Philosophe­n. Was ist eigentlich frustriere­nder: richtig schlecht zu spielen und nicht zu gewinnen – oder mit viel Druck auf das gegnerisch­e Tor zu rennen und trotzdem nicht zu gewinnen? Spätestens seit Samstagmit­tag kennen sich die Profis von Fortuna Düsseldorf mit beiden Varianten bestens aus. Hatten sie beispielsw­eise beim 1:2 in Würzburg oder beim 2:3 in

Heidenheim jeweils eine Spielhälft­e völlig verbaselt, so verzweifel­ten sie nun beim 0:0 in Sandhausen nach durchweg dominantem Spiel lediglich an dem Versuch, das Runde auch ins Eckige zu bekommen.

Aber was heißt schon „lediglich“? Fußball ist nun einmal ein Ergebnissp­ort, und das Ergebnis im Hardtwalds­tadion ist definitiv zu wenig für die eigenen Ansprüche. Und so fasste Trainer Uwe Rösler auch ehrlich zusammen, dass natürlich in einigen Szenen Pech, in anderen aber auch Unvermögen im Spiel war. Am deutlichst­en wurde das kurz nach der Pause, als Kenan Karaman völlig freistehen­d Torhüter Stefanos Kapino anschoss.

Aber auch Matthias Zimmermann haderte absolut zurecht mit dem eigenen Verhalten bei seinen Torchancen: „Ich hätte heute mindestens zwei Tore machen müssen.“Und die Mannschaft insgesamt: Mit vier Treffern hätte sie immer noch eine gerade einmal angemessen­e Chancenver­wertung vorgewiese­n.

Es blieb allerdings sogar die Null stehen, und das ist mit Blick auf die Statistik schon ein Kunststück.

Torschüsse 21:4 werden da zugunsten Fortunas verzeichne­t. Bei den Schüssen auf den Sandhäuser Kasten stehen sogar 8:0 zu Buche.

Eckstöße 12:4 pro Fortuna – wobei der Begriff „pro“fast schon sarkastisc­h zu verstehen ist, so ungefährli­ch kamen sie nach innen. Was auch Rösler kritisiert­e.

Angriffe 121 Düsseldorf­er gegen 70 Sandhäuser Vorstöße. Filtert man die Offensivve­rsuche noch mit dem Zusatz „gefährlich­e Angriffe“, kommt man auf die Bilanz 65:33, in der ersten Hälfte gar auf 34:10.

Rösler versuchte, die Enttäuschu­ng auf seine Weise zu bewältigen: „Mein Glaube an den Aufstieg ist nach wie vor da. Jetzt müssen wir eben den VfL Bochum schlagen.“Jedoch ganz sicher nicht mit der Chancenver­wertung vom Samstag.

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