Über 1000 neue Kita-Plätze: Stadt sucht Erzieher
Der Ausbau der Kapazitäten ist ambitioniert. Ganz reichen werden aber auch die 1160 neuen Plätze nicht.
DÜSSELDORF Die Stadt treibt den Ausbau der Kinderbetreuung voran. Bis zum Ende des Kita-Jahres 2021/22 soll es insgesamt 29.471 Betreuungsplätze für Kinder bis zum Schuleintritt geben. Die Landesmittel nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) werden nach einem positiven Votum des Jugendhilfeausschusses nun beantragt.
„Gegenüber der aktuellen Zahl an Betreuungsplätzen in Kitas und der Tagespflege bedeutet das eine Steigerung um 1160 Plätze“, stellt Stadtdirektor Burkhard Hintzsche fest. Der weitere Ausbau sei dringend geboten, „um der steigenden Zahl an Kindern gerecht zu werden und um die immer noch vorhandene Betreuungslücke bei Kindern unter drei Jahren zu verkleinern“. Mit seiner Einschätzung dürfte der Spitzenbeamte, der auch Jugenddezernent ist, einen Nerv treffen. Denn für einige Eltern könnte es bei der im Februar angelaufenen Vergabe der Plätze eng werden.
Für Kinder unter drei Jahren soll es nach der vorgelegten Planung im Juli 2022 insgesamt 9959 Betreuungsplätze in Tageseinrichtungen und der Tagespflege geben. Wird dieses Ziel erreicht, läge die U3-Betreuungsquote bei 52 Prozent. Das heißt: Für gut die Hälfte eines Jahrgangs wird es ein Betreuungsangebot geben. Doch das wird auch nach Einschätzung der Stadt nicht reichen. Aktuelle Auswertungen des Voranmeldesystems „Kita-Navigator“zeigten, dass für eine tatsächliche Bedarfsdeckung ein Platzangebot für mindestens 56 Prozent der Kinder unter drei Jahren erforderlich sei.
Deutlich besser sieht es für Kinder ab drei Jahren bis zum Schuleintritt aus. Hier werden im Juli nächsten Jahres 19.512 Plätze zur Verfügung stehen, was rechnerisch einer Versorgungsquote von 102,7 Prozent entspricht. Bis Ende April sollen vier neue Kitas sowie zusätzliche Gruppen an einem weiteren Standort fertiggestellt beziehungsweise eingerichtet sein. Zudem sollen bis Sommer 2022 elf neue Einrichtungen und drei Ersatz-Neubauten eröffnet werden.
„Deshalb ist die Gewinnung pädagogischen Fachpersonals eine besondere Herausforderung“, sagt Jugendamtsleiter Johannes Horn. Seit zwei Jahren habe die Stadt besondere Anstrengungen unternommen, um qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen. Zu Beginn des neuen Kitajahres am 1. August dieses Jahres werden bei der Stadt 337 angehende Erzieher, Kinderpfleger sowie Kindheitspädagogen beschäftigt sein. „Dann wird in nahezu jeder der 351 Gruppen jeweils eine neue Fachkraft ausgebildet. Damit wollen wir die Qualität der Kinderbetreuung mittelfristig weiter verbessern.“