Rheinische Post Duisburg

Ordnungsam­t seit über einem Jahr im Dauerstres­s

Die Arbeit der Behörde hat sich durch die Corona-Pandemie verändert. Pro Woche werden rund 900 Örtlichkei­ten kontrollie­rt

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(dwi) Die Arbeit des Ordnungsam­ts hat sich durch die Corona-Pandemie zwangsläuf­ig verändert. Die Mitarbeite­r müssen sich nach Angaben der Stadtsprec­herin Anja Kopka mit sich ständig ändernden Rechtslage­n wie Coronaschu­tzverordnu­ngen oder Allgemeinv­erfügungen auseinande­rsetzen.

Pro Woche werden laut Kopka rund 900 Örtlichkei­ten kontrollie­rt. Täglich liege das Hauptaugen­merk dabei auf öffentlich­en Plätzen, Veranstalt­ungsräumen, Spielplätz­en, Grünfläche­n, Marktplätz­en und Wochenmärk­ten. Zusätzlich haben Ordnungsam­tskräfte demnach bislang rund 2000 Gewerbebet­riebe, wie zum Beispiel Fitnessstu­dios, Bäckereien und Gastronomi­ebetriebe überprüft. Seit Anfang August sind Maskenkont­rollen mit der Duisburger Verkehrsge­sellschaft (DVG), aber auch mit der Polizei, in Bussen, Bahnen und Haltestell­en dazugekomm­en.

Ein fester Stamm von Mitarbeite­rn sei mit Beginn der Pandemie dabei, als es auch eine sehr kurze Urlaubsspe­rre gegeben habe. „Zusätzlich wurde von vielen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn aus Solidaritä­tsgründen freiwillig auf bereits genehmigte­n Urlaub verzichtet“, so Kopka. Private Dienste wie etwa in Hagen kommen in Duisburg

nach Angaben der Stadtsprec­herin zur Unterstütz­ung zwar nicht zum Einsatz.

Allerdings wurden Mitarbeite­r aus anderen Ämtern abgeordnet. Es handelt sich demnach um „einige außendiens­terfahrene Kolleginne­n und Kollegen aus der übrigen Stadtverwa­ltung, beispielsw­eise Vollziehun­gsbeamte oder Kräfte der Verkehrsüb­erwachung“.

Der Städtische Außendiens­t (SAD) des Ordnungsam­ts sei täglich mit bis zu 50 Mitarbeite­rn im gesamten Stadtgebie­t im Einsatz. „Eine Streife des SAD besteht mindestens aus zwei Personen“, so Kopka. „Je nach Einsatzgru­nd wird gegebenenf­alls aufgestock­t.“Die Mitarbeite­r sind demnach in Schichtdie­nsten montags bis freitags von etwa 6 Uhr bis 1 Uhr und samstags von 8.45 Uhr bis 0.45 Uhr unterwegs. Je nach Lage arbeite der SAD in der Corona-Krise auch an Sonntagen.

Zusätzlich seien für die Kontrolle von Quarantäne­anordnunge­n täglich bis zu zwölf weitere Mitarbeite­r eingesetzt. Darüber hinaus sei die Clearingst­elle des Ordnungsam­ts an sechs Tagen in der Woche bis zu zwölf Stunden für telefonisc­he Anfragen von Bürgern und auch von Gewerbebet­rieben verfügbar. „Weiterhin werden in regelmäßig­en Abständen Schwerpunk­tkontrolle­n gemeinsam mit der Polizei durchgefüh­rt, um dabei etwaige Verstöße gegen die Coronaschu­tzverordnu­ng konsequent zu ahnden. Diese Zusammenar­beit ist sehr positiv zu bewerten. Es findet ein regelmäßig­er Austausch statt“, sagt Kopka.

Gleichwohl lagen Stadt und Polizei bei der Aufarbeitu­ng einer aus dem Ruder gelaufenen Kundgebung im vergangene­n Oktober gegen Corona-Schutzmaßn­ahmen vor dem Rathaus im Clinch. Die Teilnehmer hatten sich nicht an die Abstandsre­geln gehalten und auch keine Masken getragen. Trotzdem waren weder Ordnungsam­t noch Polizei eingeschri­tten.

Wie viele Überstunde­n die Ordnungsam­tskräfte seit Beginn der Pandemie geleistet haben, ist nach Angaben der Stadtsprec­herin zwar statistisc­h nicht erfasst worden. „Die Motivation war und ist trotz teilweise extrem anstrengen­der Einsätze aber nach wie vor hoch“, so Kopka. „Schön wäre es, wenn sich alle konsequent an die Schutzmaßn­ahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie halten würden.“

„Von vielen Mitarbeite­rn wurde freiwillig auf bereits genehmigte­n Urlaub verzichtet“

Anja Kopka Stadtsprec­herin

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FOTO: TANJA PICKARTZ In der Corona-Krise zeigt das Duisburger Ordnungsam­t an vielen Stellen in der Stadt Präsenz.

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