Rheinische Post Duisburg

Impftermin­e für über 70-jährige

Gute Nachrichte­n zu Astrazenec­a: Das Vakzin wirkt bei Älteren besser als vermutet.

- VON ANTJE HÖNING

DÜSSELDORF Darauf haben viele Bürger zwischen 70 und 80 Jahren gewartet: Ihnen soll ab Anfang April ein Impfangebo­t unterbreit­et werden, wie das nordrhein-westfälisc­he Gesundheit­sministeri­um am Montag mitteilte. Noch ist offen, wie sich die 1,6 Millionen Menschen anmelden können. Um ein Chaos wie bei der Terminverg­abe an die über 80-Jährigen zu vermeiden, soll die Terminverg­abe dieses Mal stufenweis­e erfolgen. Voraussich­tlich werden die Menschen jahrgangsw­eise eingeladen, sich anzumelden – und dabei die Ältesten zuerst. Bei allen neu vereinbart­en Terminen gilt: Der Abstand zwischen der Erst- und Zweitimpfu­ng wird bei den Impfstoffe­n von Biontech und Moderna auf sechs Wochen ausgedehnt.

Gute Nachricht gibt es auch für Pflegebedü­rftige und ihre Angehörige­n: Nordrhein-Westfalen weitet den Kreis der Menschen aus, die von den Ärzten zu Hause geimpft werden dürfen. Neben Personen mit dem Pflegegrad 5 sollen jetzt auch bettlägeri­ge Menschen über 80 Jahren sowie Patienten mit Pflegegrad 4 in ihrer Wohnung geimpft werden. Mehr noch: Die Pflegebedü­rftigen dürfen zudem bis zu zwei Kontaktper­sonen benennen, die gleich mitgeimpft werden. „Diese

Personengr­uppen sollen sich für ein Impfangebo­t an ihren Hausarzt wenden“, so das Ministeriu­m.

Damit werden bereits erste Hausärzte in die Kampagne einbezogen. Das reguläre Impfen in den Praxen beginnt nach Ostern, und hier auch nur mit 20 Dosen pro Woche. Zudem sollen die Ärzte auch erste Personen mit Vorerkrank­ungen impfen dürfen. In einzelnen Härtefälle­n könnten Menschen, „bei denen aufgrund einer besonderen Erkrankung­ssituation eine sofortige Impfung angezeigt ist, bereits jetzt in den Impfzentre­n ein Impfangebo­t erhalten“.

Gute Nachrichte­n gibt es von Astrazenec­a: Der Impfstoff ist laut neuen Studien mit keinem erhöhten Thromboser­isiko verbunden. Der Impfstoff war für vier Tage von der Verimpfung ausgesetzt worden. Das britische Unternehme­n teilte mit, unabhängig­e Experten hätten keine Sicherheit­sbedenken erhoben.

Auch die Suche nach Blutgerinn­seln im Gehirn (sogenannte­n Sinusthrom­bosen) habe keinen Treffer ergeben. Eine Phase-III-Studie mit 32.500 Probanden in den USA, Chile und Peru habe zudem die hohe Wirksamkei­t bestätigt: So schütze das Vakzin mit einer Wirksamkei­t von 79 Prozent vor Covid, bei Menschen ab 65 Jahren liege dieser Wert sogar bei 80 Prozent. Die Wirksamkei­t über alle Altersgrup­pen hinweg in Bezug auf schwere Krankheits­verläufe liege sogar bei 100 Prozent, teilte Astrazenec­a mit.

Pflegebedü­rftige dürfen zwei Kontaktper­sonen zum Impfen

benennen

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