Rheinische Post Duisburg

SPD stimmt für Fahrradstr­aßen im Pendler- und Freizeitve­rkehr

Das Radwegenet­z in Rumeln-Kaldenhaus­en soll besser werden. Eine Idee des Ortsverein­s hat viel Zustimmung beim Parteitag erhalten.

- VON DIEGO TENORE

RUMELN-KALDENHAUS­EN Dass die Corona-Pandemie und der damit einhergehe­nde Lockdown das Fahrradges­chäft aufleben lässt, ist mittlerwei­le bekannt. Viele nutzen die Zeit, um aufs Rad umzusteige­n. Was fehle, sei eine vernünftig­e Infrastruk­tur, findet der SPD-Ortsverein aus Rumeln-Kaldenhaus­en. Mit einem Antrag brachte er das Thema „Fahrradstr­aßen für den Pendlerund Freizeitve­rkehr“auf die Tagesordnu­ng des virtuellen SPD-Parteitage­s am vergangene­n Donnerstag. Die Idee fand Anklang: Von 167 Genossen

stimmten 153 für den Antrag – mehr als 90 Prozent.

Ein Beispiel: „Die Düsseldorf­er Straße ist nicht nur stark, sondern auch relativ unterschie­dlich gut zu befahren für Radfahrer“, erklärt Manuel Hoppe vom Ortsverein. „Da gerade am Wochenende viele auf das Fahrrad umsteigen, merkt man, dass dort viel los ist.“Um die ganze Situation zu entzerren, kam die Idee von Fahrradstr­aßen von Krefeld-Uerdingen bis nach Moers auf. „Eine gute Pendlerstr­ecke“, findet Hoppe. Viele Radfahrer, die nach Krefeld oder Moers wollen, nutzen die Düsseldorf­er Straße. „Dadurch ist die Idee entstanden, dass es gut wäre, wenn wir dafür eine Fahrradstr­aße hätten.“

Der Antrag sieht vor, dass abseits oder parallel zu vorhandene­n Straßen und Wegen auf die Bedürfniss­e des Pendler- und Freizeitve­rkehrs eingegange­n wird. „So soll zum Beispiel in Rumeln-Kaldenhaus­en parallel zur Düsseldorf­er Straße eine Streckenfü­hrung eingericht­et werden, die entspreche­nd ausgebaut wird“, heißt es. Ebenso sieht der Antrag vor, von dort aus eine Stichverbi­ndung von der Kirchfelds­traße zwischen Toeppersee und Tegge nach Bergheim einzuricht­en.

Die Wahl der denkbaren Streckenfü­hrung sei eine bewusste Entscheidu­ng gewesen. „Entweder sind es Nebenstrec­ken, wo nicht viel Autoverkeh­r ist, oder Strecken, die noch gar nicht ausgebaut sind“, erklärt Hoppe. Dazu gehören Feldwege und Freifläche­n.

Parallel zur Düsseldorf­er Straße soll die Strecke am Fußweg am Binsenteic­h vorbei zur Dorfstraße führen. Weiter über die Kirchfelds­traße Richtung Rathausall­ee, von dort über das alte Zechengelä­nde zur Nedleburg. Von hier geht der Verlauf weiter bis zur Friemershe­imer Straße, an der Stadtgrenz­e dann

Richtung Charlotten­ring an den Anschluss Düsseldorf­er Straße.

„Der Vorteil wäre, dass wieder eine Straße durch den Ort geht, ohne dass es laut wird oder stinkt“, erklärt Hoppe. Die Hoffnung ist, dass die Leute zwischendu­rch auch mal anhalten, zum Beispiel auf der Dorfstraße – „und da etwas einkaufen gehen oder Rast machen. Das ist ja durch den Autoverkeh­r begrenzt durch Parkplätze.“Im Zuge der Verkehrswe­nde sei man daran interessie­rt, dass so ein Ort attraktiv bleibt.

Die Düsseldorf­er Straße sei zwar gut ausgebaut, an vielen Stellen aber noch baulich begrenzt. „Wenn man bedankt, dass viele Schüler die Straße nutzen, besonders Richtung Albert-Einstein-Gymnasium, dann wäre eine Fahrradstr­aße die sicherere Strecke“, ist Hoppe überzeugt. Die SPD verspricht sich einen Mehrwert, unter anderem auch für Berufspend­ler. „Wenn ich an jeder Ampel Angst haben muss, dass ein Lkw hinter mir ist – das will sich keiner antun. Da bleibt jeder im Auto sitzen“, so Hoppe.

Noch steht nur die Idee. Jetzt, wo die Genossen für den Antrag gestimmt haben, wird das Projekt „Fahrradstr­aße“seinen Weg in die Lokalpolit­ik finden.

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