Der erste Linienflug der Luft-Hansa
Mit 162 Flugzeugen, die meisten davon veraltete
Militärmaschinen aus dem
Ersten Weltkrieg, begann Anfang
1926 die Geschichte der Deutschen Luft-Hansa. Das Unternehmen ging aus der Fusion der Luftverkehr AG und der Deutschen Aero Lloyd AG hervor. Sitz der Luft-Hansa sollte Berlin werden. Man hatte die Wahl zwischen zwei Flughäfen: Staaken und Tempelhof. Am Ende wurde Tempelhof zum Hauptflughafen, in Staaken entstanden Werkstätten. Von Tempelhof aus startete am 6. April 1926 der erste Linienflug der Luft-Hansa.
Mit einem Hochdecker des Herstellers Fokker ging es über Halle, Erfurt und Stuttgart nach Zürich. Gerade einmal vier Passagiere hatten in diesem Flugzeug Platz. Das Seitenleitwerk schmückte schon damals das heute berühmte Logo: der Kranich. Der Berliner Grafiker Otto Firle hatte das Emblem mit dem Vogel, der in vielen Ländern als Glückssymbol gilt, 1918 entworfen – nicht für die Luft-Hansa, sondern für die Deutsche Luftreederei, einen der Vorgänger der Fluglinie. In den Jahren nach der Gründung bauten die Verantwortlichen das Streckennetz immer weiter aus. Immer weiter entfernte Ziele schienen erreichbar. Für den ersten Langstreckenflug nach Peking mussten allerdings anfangs noch zehn Tagesetappen eingeplant werden – die moderne Lufthansa schafft die Strecke von Frankfurt aus nonstop in knapp zehn Stunden. Das Unternehmen von heute ist nicht der Rechtsnachfolger der alten Luft-Hansa. Die ältere Firma, die während des Zweiten Weltkriegs tief in das Nazi-Regime verstrickt war, wurde 1951 von den Alliierten liquidiert. 1953 kaufte die neu gegründete Luftag aus dem Nachlass die Namensrechte und das Logo.