Snacks ohne Zucker, trotzdem lecker
Im Frühsommer wollen David Herzmann und Kerstin Drazkiewicz die ersten Snackballs in dieDuisburger Regale bringen. Die Gründer versprechen: Ihre Nascherei ist gesund – und lecker
Gesund oder lecker? Diese Entscheidung wollen David Herzmann und Kerstin Drazkiewicz nicht treffen. Ihre „Snackballs“– kleine Kugeln für den Hunger zwischendurch – sollen beides sein und so Supermarktregale und Naschkatzen gleichermaßen erobern. Dazu haben die beiden Duisburger das Start-up Snackhelden gegründet. Die ersten Kostproben werden bald ausgeliefert.
Klein, rund und appetitlich präsentieren sich die Snackballs. Ob „Batata & Berry“oder „Choc & Seeds“: Sie schmecken. Durchaus süß, aber auch gesund, oder besser: wie das Gegenteil von ungesund. Auf der Zutatenliste fehlen kryptische Kombinationen aus Buchstaben und Zahlen und chemisch klingende Begriffe, die eher in ein Labor als in eine Küche passen. Stattdessen stehen dort Haselnuss, Agavendicksaft oder Cranberries. Chia- und Leinsamen knuspern im Mund, die natürliche Süße liefert die Dattel. Und Schokolade. Zuckerfreie Schokolade, denn eines kommt den Snackhelden für ihre Nascherei nicht in die recycelbare Papiertüte: zusätzlicher Zucker.
„Industriezucker verursacht Heißhungerattacken“, erklärt Kerstin Drazkiewicz. Gerade noch genascht, schon wieder hungrig: Diesen Effekt sollen die Snackballs vermeiden. Im Büro, an der Uni oder beim Sport sollen sie die Leere im Magen bis zur nächsten Mahlzeit füllen, aber ohne an der Hüfte anzusetzen.
David Herzmann und Kerstin Drazkiewicz ernähren sich bewusst, lecker soll es trotzdem sein. In Australien
oder England gebe es „richtig schöne Sorten“solcher schmackhaften Bällchen, erzählt Kerstin Drazkiewicz. In deutschen Supermarktregalen seien sie lange Mangelware gewesen. David Herzmann sagt: „Wir haben als Verbraucher darauf gewartet – dann gab’s das, und wir waren enttäuscht.“
Also stellt sich das Paar in die eigene Küche, rührt und rollt seine gesunden Snacks einfach selber zusammen. Bald liegt der Gedanke auf der Zunge: Warum nicht selber auf den Markt bringen, was er hier nicht hergibt?
Das Paar gründet ein Start-up, überzeugt bei einem „Pitch Meeting“die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) von einem
Stipendium, gewinnt eine Duisburger Bäckerei für die Herstellung und einige Edeka-Supermärkte für den Verkauf. Bis die beiden jungen Gründer ein Stück vom Kuchen der bewussten Ernährung abbekommen, soll es nicht mehr lange dauern: Im Frühsommer wollen sie die ersten Snackballs in die Duisburger Regale bringen.
Auch danach wollen Herzmann und Drazkiewicz am (Snack)ball bleiben. Weitere Sorten sollen folgen, darunter auch eine vegane Variante; vegetarisch sind die Snackballs ohnehin. Und die beiden Gründer denken über den bisherigen Tellerrand hinaus, wie David Herzmann verrät: „Wir planen auch Kekse, Müsli, Pudding.“