Stadtmuseum folgt den Spuren der Ordensritter
(ahr) Ganz ohne feierliche Eröffnung beginnt am Sonntag, 11. April, im Kultur- und Stadthistorischen Museum die Ausstellung „Glaubenskampf und Nächstenliebe – Geistliche Ritterorden in Duisburg und der Welt“, die bis zum 27. März 2022 bleibt. Denn was fast nur bei besonderen Anlässen deutlich wird: Auch in Duisburg sind bis heute Spuren der Ritter und ihrer Traditionen zu finden. Doch auch abseits von Kampf und Krieg pflegten die Ritter oft einen ausschweifenden und wenig tugendhaften Lebensstil, der nicht unbedingt die Billigung aller Zeitgenossen fand und auch kritisiert wurde. Um sich diesen Vorwürfen entgegenzustellen, schlossen sich einige Ritter zu Orden zusammen, in denen sie ihr Leben nach strengen klösterlichen Regeln gestalteten. Die bekanntesten Orden dieser Epoche sind die Templer, die Johanniter und der Deutsche Orden. Bis heute sitzen „Johanniter“hinter dem Steuer so manches Krankenwagens und moderne Kliniken werden nicht selten von den „Maltesern“betrieben. Die heutigen Institutionen blicken auf eine lange Geschichte zurück und berufen sich auch auf ihre Herkunft vom mittelalterlichen Hospitaliter-Orden, denn auch dieser hatte die Aufgabe, Verletzte zu versorgen und Kranke zu heilen. In Duisburg übernahmen um 1150 die Johanniter einen Adelshof, bauten dort die heutige Marienkirche und gründeten ein Hospital. Die Weihe-Urkunde dieser Kirche aus dem Jahr 1153/54 ist der älteste Beleg für eine Niederlassung der Johanniter im deutschsprachigen Raum. Bis heute treffen sich Ordensritter in Duisburg.
So haben noch 2019 knapp 200 Ordensritter der Rheinischen Genossenschaft des Johanniterordens ihren Rittertag in der Salvatorkirche gefeiert und drei neu erwählte Ehrenritter in die Gemeinschaft aufgenommen.
„Wenn wir durch unsere Stadt gehen, finden wir überall Spuren der Orden: Straßennamen und Gedenktafeln erinnern an die Niederlassung des Deutschen Ordens an der Salvatorkirche und der Johanniter an der Marienkirche. Mit unserer Ausstellung möchten wir einladen, die Geschichte hinter den Schildern und Tafeln kennenzulernen und in das mittelalterliche Duisburg einzutauchen“, erläutert Museumsdirektorin Dr. Susanne Sommer die Idee zu dieser Ausstellung.