Rheinische Post Duisburg

Zu viel Müll verdirbt die Laune

- VON GABRIELE BEAUTEMPS

Je schöner das Wetter, umso mehr Müll liegt herum, und die Mülltonnen quillen über. Besucher der Sechs-Seen-Platte ärgern sich maßlos darüber. Wegen Corona kommen derzeit besonders viele Menschen an die Seen.

WEDAU Der Blick auf den Duisburger Wolfssee ist richtig schön, besonders bei strahlende­m Sonnensche­in. Weniger schön ist der Anblick überquelle­nder Mülltonnen. Die sind bei Sonne betrachtet besonders voll, der herumliege­nde Abfall wird von immer mehr Passanten als störend empfunden.

Jetzt, während der Corona-Pandemie, kommen noch mehr Menschen als ohnehin schon an die Sechs-Seen-Platte – und lassen ihren Müll dort. Vermüllte Ecken gibt’s an etlichen Stellen der Sechs-Seen-Platte, besonders auffällig ist die Situation vorm Freibad am Wolfssee. Das Freibad ist zwar derzeit geschlosse­n, Müll sammelt sich dort trotzdem an. Er stammt wohl vor allem von der Kundschaft des Kiosks am Schwimmbad, der am Wochenende geöffnet hat.

Manche Zeitgenoss­en entsorgen ihre Getränkedo­sen oder Eisverpack­ungen einfach in der Gegend. „Die Müllsituat­ion ist seit Wochen für Besucher

sehr unerfreuli­ch, besonders nach schönem Wetter an Wochenende­n“, schildert eine Frau aus Großenbaum, die regelmäßig dort spazieren geht. Es falle noch mehr Müll an, seitdem sich die Leute in Coronazeit­en mehr draußen aufhalten.

Hinzu kommt, dass Raben auf der Suche nach Essbarem den Müllbehält­er

am Freibad durchwühle­n. Dabei landet die Hälfte des Abfalls auf dem Boden. Vor allem auf übrig gebliebene Pommes haben es die Vögel abgesehen. Methan Caraoglu, Betriebsle­iter im Freibad Wolfssee, kennt das Problem. Ist er im Dienst, räumt er oft den Müll beiseite. „Das ist zwar nicht meine Aufgabe. Aber ich mach’s trotzdem, es sieht einfach schlecht aus.“

Auch Bodo Knittel ärgert sich. Sein Hund ist im Umkreis der Mülltonne kaum zu bändigen. Er macht sich über den Müll her, der auf dem Boden herumliegt. Knittel fordert größere und mehr Mülltonnen. Zudem regt er Kontrollen an, „am besten mit dem Fahrrad.“

Volker Lange, Sprecher der Wirtschaft­sbetriebe Duisburg, stellt in Aussicht, dass sich die Situation bald bessern wird. „Es werden momentan, wie in jedem Jahr, zusätzlich­e Saisontonn­en aufgestell­t und wöchentlic­h geleert.“Außerdem sind seit Anfang des Monats wieder „zwölf Sonderrein­iger“an den Wochenende­n im Stadtgebie­t im Einsatz, um den Müll zeitnah zu beseitigen.

Auch in puncto Müll am Freibad Wolfssee tut sich was: „Bezüglich der überfüllte­n Mülltonne am Kiosk haben wir uns mit dem Pächter in Verbindung gesetzt, da in dieser Tonne ausschließ­lich Müll des Kiosks entsorgt wird, um dort eine Lösung zu finden“, sagt Lange auf Nachfrage.

„Das ist zwar nicht meine Aufgabe. Aber ich mach’s trotzdem, es sieht einfach schlecht aus“

Methan Caraoglu Betriebsle­iter Freibad Wolfssee

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FOTO: MICHAEL DAHLKE Bei schönem Wetter nutzen viele Menschen die Gelegenhei­t für einen Spaziergan­g – und hinterlass­en auch oft viel Müll.
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FOTO: BODO KNITTEL Hier an der Seen-Platte sammelt sich schnell viel Müll an.

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