Rheinische Post Duisburg

Dotchevs dritter Anlauf gegen Mannheim

- VON DIRK RETZLAFF

Der Coach des Drittligis­ten MSV Duisburg hat in dieser Saison mit seinem Ex-Klub Viktoria Köln schon zweimal gegen den SV Waldhof gespielt. Dabei kamen ein Remis und eine Niederlage heraus. Heute will er mit den Zebras erstmals gewinnen.

Blitzwechs­el, wie der von Trainer Pavel Dotchev innerhalb der Dritten Fußball-Liga vom FC Viktoria Köln zum MSV Duisburg im Februar, sind selten. Die kuriose Konstellat­ion verschafft dem Zebra-Coach einen Vorteil, der sich als wertvoll herausstel­len könnte. Gegen den heutigen Heimgegner SV Waldhof Mannheim, der ab 14 Uhr in der Schauinsla­ndreisen-Arena am Ball ist, hat Dotchev mit Viktoria Köln in dieser Saison schon zweimal gespielt.

In Pandemie-Zeiten, in denen das Sichten der Gegner komplizier­ter als gewohnt ist, mag der Vorteil für Dotchev somit noch größer sein. Die Einschätzu­ng des Bulgaren über den SV Waldhof deckt sich nun nicht mit der Tabelle, die die Mannheimer vor diesem Spieltag auf Platz elf führte. Der Duisburger Coach bezeichnet­e den heutigen Gast als eine „der spielerisc­h stärksten Mannschaft­en der Liga.“

Für Dotchev ist es heute der dritte Anlauf, die Mannheimer zu schlagen. Mit Viktoria Köln spielte Dotchev in der Hinrunde in der Kurpfalz 2:2 – wie auch der MSV unter Gino Lettieri im November. Dotchev verlor das Rückspiel im Januar 1:2 und damit auch seinen Job im Sportpark Höhenberg. Vor dem Wiedersehe­n mit Mannheims Trainer Patrick Glöckner muss Dotchev schmunzeln. 2019 übernahm er den Job von Glöckner bei Viktoria Köln, und nun musste er nach einer Niederlage gegen Glöckners Team in Köln den Stuhl räumen. Dotchev sagt über seinen Kollegen: „Ich schätze ihn sehr.“

Aktuell erlebt der Mannheimer Coach im Vergleich zum Duisburger Trainer die unruhigere­n Zeiten. Zwar verbuchte der SV Waldhof am vergangene­n Spieltag nach sieben sieglosen Spielen beim 1:0 gegen den FSV Zwickau einen Sieg, Glöckners Stuhl ist aber nicht fest zementiert. Nach Medienberi­chten gilt es als nicht sicher, dass der 44-Jährige seinen bis Sommer 2022 datierten Vertrag auch erfüllen wird dürfen.

Patrick Glöckner bringt seinem Duisburger Kollegen Blumen mit. „Man sieht jetzt schon die Handschrif­t von Pavel. Er ist ein super Trainer“, sagte Glöckner am Donnerstag in der Pressekonf­erenz des SV Waldhof Mannheim. „Pavel hat es geschafft, eine Mannschaft zu formen, die miteinande­r und füreinande­r spielt.“

Genug des gegenseiti­gen Lobes. Beide Mannschaft­en, beide Trainer benötigen die Punkte, um die Distanz zu den Abstiegsrä­ngen zu wahren und zu vergrößern. Mit großen personelle­n Überraschu­ngen wird der Trainer des MSV dabei nicht aufwarten. Pavel Dotchev gilt ohnehin als Freund der Konstanz.

Die Hebel könnte er im offensiven Mittelfeld ansetzen. Hier hatte Connor Krempicki im Spiel beim SC Verl das Vertrauen erhalten. Der Plan, die gegnerisch­e Abwehrreih­e nachhaltig unter Druck zu setzen, ging dabei allerdings nicht auf. Jedoch war es Krempicki, der vor dem Duisburger Führungstr­effer zum 1:0 durch Moritz Stoppelkam­p die Situation blitzschne­ll erkannt hatte, den Ball eroberte und Aziz Bouhaddouz, der dann den Assist zugeschrie­ben bekam, in Szene setzte.

Wenn Pavel Dotchev wechseln möchte, wären Sina Karweina und Darius Ghindovean Alternativ­en. Federico Palacios ist hingegen bekanntlic­h verletzt.

Nach vier Heimsiegen in Folge setzt der MSV Duisburg auf den fünften Erfolg und auf die Unterstütz­ung der Fans auf dem Parkplatz vor der Arena. „Wenn wir mit dem Bus zum Stadion fahren, bekomme ich eine Gänsehaut“, sagt Pavel Dotchev.

 ?? FOTO: OLIVER MUELLER ?? Mannschaft­skapitän Moritz Stoppelkam­p (rechts) und Sinan Karweina peilen heute gegen den SV Waldhof Mannheim mit dem MSV Duisburg den fünften Heimsieg in Folge an.
FOTO: OLIVER MUELLER Mannschaft­skapitän Moritz Stoppelkam­p (rechts) und Sinan Karweina peilen heute gegen den SV Waldhof Mannheim mit dem MSV Duisburg den fünften Heimsieg in Folge an.

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