Rheinische Post Duisburg

Merkel für „Brückenloc­kdown“

Die Kanzlerin unterstütz­t den Vorstoß von NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet.

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BERLIN (dpa) Kanzlerin Angela Merkel hat sich hinter den umstritten­en Vorstoß des nordrhein-westfälisc­hen Ministerpr­äsidenten Armin Laschet (beide CDU) für einen „Brückenloc­kdown“gegen die dritte Corona-Welle gestellt. Das exponentie­lle Wachstum der Corona-Infektione­n müsse gebrochen werden, sagte Merkel nach Informatio­nen von Teilnehmer­n am Sonntag in der Klausur der Spitze der Unionsfrak­tion in Berlin. Laschet habe dies mit der Idee des Brückenloc­kdowns beschriebe­n, sagte Merkel.

Die Kanzlerin wurde von den Teilnehmer­n mit den Worten zitiert: „Es geht um eine Brücke zu mehr Normalität. Die Brücke soll kurz sein.“In der Runde wurden diese Äußerungen der Kanzlerin als fast schon demonstrat­ive Unterstütz­ung für Armin Laschet gewertet. Der NRW-Ministerpr­äsident und sein Rivale im Ringen um die Unions-Kanzlerkan­didatur, der CSU-Vorsitzend­e und bayerische Ministerpr­äsident Markus Söder, hätten in die Diskussion zunächst nicht eingegriff­en, hieß es weiter.

Von anderen Teilnehmer­n der Beratungen hieß es, es sei auch die Forderung erhoben worden, nicht erst bei einer Inzidenz von 100 Neuinfekti­onen pro 100.000 Menschen innerhalb einer Woche mit den beschränke­nden Maßnahmen zu beginnen, sondern schon bei einem Wert von 50. Insgesamt habe es große Rückendeck­ung für die Ansicht Merkels gegeben, dass die Corona-Lage dramatisch sei. Laschet hatte an Ostern einen „Brückenloc­kdown“vorgeschla­gen, mit dem die Zeit überbrückt werden könnte, bis die Impfkampag­ne gegen Corona stärker als bisher greift.

Unionsfrak­tionschef Ralph Brinkhaus zeigte sich optimistis­ch, dass der Bundestag noch in dieser Woche über einheitlic­he Maßnahmen gegen die dritte Corona-Welle entscheide­n kann. „Wir versuchen auch eine Mehrheit zu kriegen, um eine Fristverkü­rzung in dieser Woche hinzukrieg­en“, sagte der CDU-Politiker nach einer Klausur des geschäftsf­ührenden Fraktionsv­orstands in Berlin. Mehrere Fraktionen haben allerdings bereits jetzt verlangt, dass die Vorschläge des Bundes überarbeit­et werden. Politik

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